3 Bücher für deinen Urlaub – In den Bergen

Heute stellen wir drei Bücher vor, in denen die Berge mehr als eine pittoreske Kulisse sind. Die Romane erzählen von abgeschiedenen Orten, verschworenen Gemeinschaften, den Mühen des Aufstiegs, der Stille einsamer Hochebenen und dem Tourismus, der den Alltag der Menschen radikal verändert.

Aus dem Land wird die Sommerfrische, aus Bergbauern werden Gastgeber.


Acht Berge

Als Kinder erkunden Pietro und Bruno die verlassenen Häuser ihres Bergdorfs, streifen an endlosen Sommertagen durch schattige Täler, folgen dem Wildbach bis zu seiner Quelle. Als Männer schlagen die Freunde verschiedene Wege ein. Der eine wird sein Heimatdorf nie verlassen, der andere zieht als Dokumentarfilmer in die Welt hinaus.

Monte RosaPaolo Cognetti erzählt von dem Leben in den Bergen und in der Stadt, vom Dableiben und Fortgehen, von der Verwurzelung in der Heimat und der Ruhelosigkeit des Einsamen. Es ist ein Roman, der viel Autobiografisches enthält und dennoch eine ganz eigene, poetische und kraftvolle Geschichte erzählt.

Bald würde die Sonne aufgehen. Die Bergsteiger, die die fernsten Gipfel erklimmen wollten, waren bereits vor einer Weile losgezogen ... jetzt sah man einige dieser Seilschaften ganz weit oben – nichts als winzige Schiffbrüchige in einem Meer aus Weiß.
PAOLO COGNETTI - Acht Berge

Monteperdido

Sara Campos wird in die Pyrenäen gerufen. Ein Auto stürzte in eine unzugängliche Schlucht, der Fahrer ist tot, seine jugendliche Beifahrerin schwer verletzt. Das Mädchen ist Ana, die vor fünf Jahren gemeinsam mit Lucía aus dem nahe gelegenen Dorf Monteperdido verschwand. Von Lucía fehlt weiterhin jede Spur, doch Ana schweigt beharrlich …

Nationalpark »Ordesa y Monte Perdido«
Nationalpark »Ordesa y Monte Perdido«

Der Krimi führt hoch in die Pyrenäen, in den Nationalpark »Ordesa y Monte Perdido« nahe der französischen Grenze. Die Gegend ist von mächtigen Dreitausendern, tief eingeschnittenen Schluchten und imposanten Talkesseln geprägt. Agustín Martínez borgte sich den Namen seines fiktiven Schauplatzes vom dritthöchsten Berg der Pyrenäen, dem 3.355 Meter hohen Monte Perdido. Die Landschaft rund um diesen Berg prägt die Akteure und spielt eine Hauptrolle in diesem Roman.

Ana blickte an der Felswand hinauf, die sich mehr als vierzig Meter über ihr erhob, und auf einmal kam ihr die Natur, die sie zuvor so schön gefunden hatte, grausam vor.
AGUSTíN MARTíNEZ - Monteperdido

Sommer wie Winter

In der österreichischen Provinz betreibt die Familie Sommer einen Bauernhof mit einer Urlaubspension. Die deutschen Touristen kommen gern, werden zu Stammgästen und beneiden die Familie um ihr naturverbundenes Leben. Doch unter der scheinbaren Idylle brodelt es. Der Pflegesohn Alexander Winter wird von der Familie drangsaliert. Zorn, Neid und Eifersucht beherrschen die Stimmung, auch wenn niemand offen darüber spricht.

Ötztal
Ötztal

Im dokumentarischen Stil erzählt der Roman die Geschichte Alexander Winters aus wechselnden Perspektiven. Judith W. Taschler seziert das ländliche Urlaubsparadies als eine verlogene Scheinwelt, in der der Vater seine Familie schamlos hintergeht. Ein ernüchternder Blick hinter die Kulissen des Fremdenverkehrs und ein packendes Drama über die Suche nach der eigenen Identität. Spannend wie ein Krimi!

Gearbeitet hat man am wenigsten am Sonntag, aber auch da hat man in den Stall gehen müssen, und die Gäste haben auch ihr Frühstück und ihr Abendessen haben wollen.
JUDITH W. TASCHLER - Sommer wie Winter