Adrián Doria verbringt mit seiner Geliebten Laura ein Wochenende in den Pyrenäen. Auf der Rückfahrt spricht er plötzlich von Trennung und es kommt zu einem handgreiflichen Streit.
Adrián verliert die Kontrolle über seinen Wagen und rammt ein entgegen kommendes Auto. Dessen junger Fahrer wird schwer verletzt, kurz darauf stirbt er in dem einsamen Waldstück. Hektisch versucht das Paar den Unfall zu vertuschen.
Zurück in ihrer Heimatstadt Barcelona trennen sich Adrián und Laura auf Nimmerwiedersehen. Der smarte Unternehmer widmet sich fortan seiner Familie und macht eine glänzende Karriere. Doch allzu bald holt ihn die Vergangenheit ein.
Erst heftet sich der Vater des Getöteten an Adriáns Fersen, dann taucht ein geheimnisvoller Fremder auf. Er fordert ein üppiges Schweigegeld, das hoch oben in den Bergen übergeben werden soll. Adrián und Laura reisen erneut in die Pyrenäen, dort wartet der Erpresser in einem Luxushotel.
Als es zur Geldübergabe kommt, schnappt eine perfide Falle zu: Laura wird in einer Hotelsuite von einem Unbekannten getötet und Adrián steht plötzlich als Mörder da …
Oszillierendes Spiel mit der Wahrheit
Vor der beeindruckenden Kulisse der spanischen Pyrenäen entfaltet sich Drama um Wahrheit und Lüge, Schuld und Verrat und die hohe Kunst der Täuschung.
Rückblenden zeigen die Ereignisse rund um den Unfall und enthüllen dessen tragische Folgen Stück für Stück. Doch die Wahrheit bleibt schillernd und scheint schwer zu fassen: jeder neue Protagonist verändert die Geschichte, baut eigene Details und Ungenauigkeiten ein.
Regisseur und Drehbuchautor Oriol Paulo drehte einen erlesenen Thriller, der mit einem ausgeklügelten Plot, kunstvoll verschränkten Perspektiven und exquisiten Schauplätzen überzeugt. Gegen Ende der Geschichte verstrickt sich Adrián Doria in ein packendes Duell mit der Anwältin Virginia Goodman, in dem der Hauptdarsteller Mario Casas (Adiós, Kings of the City, Cross the Line) als Adrián sein ganzes Können zeigt.
Das tödliche Finale spielt in der Gegend um Bierge, bei Barbastro. Gedreht wurde im Norden Kataloniens, im einsam gelegenen Hochtal von Núria, das nur durch die im Film gezeigte Zahnradbahn zu erreichen ist.
Dort oben liegen an einem Stausee das Sanktuarium von Núria an und ein streng anmutendes Berghotel: Es ist das Hotel Vall de Núria, welches der Film bedrohlich in der Winterlandschaft inszeniert.
Ein eleganter Thriller an ungewöhnlichen Schauplätzen – clever konstruiert und doppelbödig erzählt.