EL Olivo

El Olivo - Szenenbild
Alma im Olivenhain der Familie / © Jose Haro/Piffl

Alma ist Anfang zwanzig, lebt in Spanien und ihre Zukunft sieht nicht gerade rosig aus. Mit ihrem Vater liegt sie im Clinch und ihre ganze Liebe gilt ihrem betagten Großvater.

Doch der hat aufgehört zu sprechen. Gegen seinen Willen hat die Familie einen uralten Olivenbaum verkauft, der jetzt die Firmenzentrale eines deutschen Energiekonzerns schmückt.

30.000 Euro Erlös haben Almas Familie gereicht, um den Bürgermeister zu bestechen und ein Restaurant direkt am Strand zu bauen. Aber die Touristen blieben aus, das Restaurant ist längst eine Ruine. Alma jobbt jetzt auf einer Hühnerfarm, ihr Onkel Alcachofas schuftet als LKW-Fahrer.

El Olivo - Szenenbild
Alma hängt an ihrem Großvater / © Jose Haro/Piffl

Als der Großvater zunehmend abbaut und in Trübsal versinkt, beschließt Alma zu handeln. Sie will das zurückholen, an dem die schönsten gemeinsamen Erinnerungen hängen.

Gemeinsam mit Onkel Alcachofa und dem heimlich in sie verliebten Kollegen Rafa bricht Alma auf zu einer wahnwitzigen Reise

Ein Double für den Hauptdarsteller

Die Initialzündung zu diesem modernen Märchen war eine Zeitungsmeldung, die Drehbuchautor Paul Laverty in die Hände fiel.

El Olivo - Szenenbild
Angekommen in Düsseldorf / © Marino Scandurra/ Piffl

Sie handelte von einem über tausendjährigen Olivenbaum, der in der spanischen Region Maestrazgo ausgegraben und nach Nordeuropa verkauft wurde, um dort einen Park oder eine Firmenzentrale zu schmücken.

Als der Film Gestalt annahm, begab sich die Filmcrew ins Bajo Maestrazgo. Die Region liegt in der Nähe der Mittelmeerküste und ist die Heimat von über 2.500 Olivenbäumen, die über Tausend Jahre alt sind und »Milenarios« genannt werden. Die betagten Ölbaume haben einen Stammdurchmesser von mindestens dreieinhalb Metern, das Prachtexemplar im Film sogar stolze acht Meter.

Das Team fand den Hauptdarsteller in Canet lo Roig, einen Ort, der mehr Milenarios als Einwohner zählt. Um zu vermeiden, dass der Olivenbaum durch die Dreharbeiten beschädigt wurde, konstruierte man ein aufwändiges Double. Im Inneren hatte das Duplikat ein Eisengestänge, für die Außenhaut wurden vom wirklichen Original Abdrücke genommen. Auch die Zweige waren künstlich und von Hand bemalt.

Gedreht wurde der Film in spanischen Sant Mateu, einem kleinen Ort im Maestrazgo, der gut zwanzig Kilometer von der Mittelmeerküste entfernt ist. Die deutschen Drehorte waren Gelsenkirchen und Düsseldorf.

Regisseurin Icíar Bollaín (Und dann der Regen) verfilmte die Geschichte als ein modernes Märchen, das von dem Leben in spanischen Wirtschaftskrise erzählt und unserem Umgang mit der Natur kritisch beleuchtet. Famoses Wohlfühlkino mit bitterer Note.

El Olivo - Der OlivenbaumIndigo / Piffl Medien© Piffl Medien und Marino Scandurra, Jose Haro
Ähnliches entdecken
Anzeigen
Anzeigen