Márta ist Schriftstellerin, Mutter dreier Kinder und mit Simon verheiratet, einem ambitionierten Dramatiker. Die Familie lebt in Frankfurt am Main, das Geld ist stets knapp und der Alltag chaotisch.
Simon flieht immer häufiger ins Theater und so bleibt fast alles an Márta hängen. Kochen, Schulfeste, Elternabende, Geschichten erzählen, fiebernde Kinder trösten, Nächte durchwachen.
Márta findet einfach keine Zeit mehr zum Schreiben. Dabei sehnt sich sie unbändig danach, möchte ungestört arbeiten und ohne schlechtes Gewissen auf Lesereise gehen. Doch dafür bräuchte es Raum und Muse, und an beiden mangelt es Márta wie nie zuvor in ihrem Leben.
Erst spät in der Nacht setzt sich Márta hin und schreibt. Nur selten an ihren Erzählungen, dafür immer öfter an Johanna, ihrer besten Freundin, die jetzt im Schwarzwald lebt.
Johanna ist Lehrerin, sie hat gerade eine Krebserkrankung überstanden und ist frisch getrennt von Markus, dem Mann, mit dem sie in Freiburg ein glückliches Leben hatte. Jetzt sind ihre Lebenspläne über den Haufen geworfen und Arbeit wird zu ihrem einziges Rettungsanker.
Während Márta an der Fülle ihres Lebens zu ersticken droht, kämpft Johanna mit der Einsamkeit und dem Verlust. Beide fragen sich, ob das alles war …
Auf was kann man noch hoffen?
Zwei Frauen in den Vierzigern. Die eine mit Familie, einem Mann, drei Kindern und keiner freien Minute für sich selbst. Die andere verlassen, vom Geliebten, der Gesundheit und dem zerbrechlichen Gefühl der Unversehrtheit.
Mártas Tag müsste 48 Stunden haben. Sie reagiert zunehmend gereizt, hadert mit ihrem Leben, ihrer Entscheidung für Kinder, für diesen brotlosen Beruf – und vor allem mit ihrem Ehemann Simon, der nur noch selten ein liebevolles Wort für sie hat.
Johanna kämpft mit der Angst vor dem Krebs und dem nicht enden wollenden Liebeskummer. Zum Glück sind da noch die Freunde, Claus und Kathrin, die im Schwarzwald ein Auge auf Johanna haben und sie mit sanfter Gewalt immer wieder ins Leben schubsen. Das Aushelfen in Kathrins Blumenladen, dem »Geheimen Garten«, wird Balsam für Johannas Seele. Sie freut sich auf den den weißen Ladenhasen Colin und genießt das Kaffeetrinken mit Kathrin hinter dem Perlenvorhang.
In warmherzigen und schonungslos ehrlichen Briefen tauschen sich Márta und Johanna aus, schreiben über ihren Alltag, ihre Hoffnungen, ihre manchmal überschäumende Wut und über die Fragen, die sie sich stellen: Hoffen oder sich abfinden? Gehen oder bleiben? Und was bitte, kommt danach?
Zsuzsa Bánk hat eine ganz eigene, poetische Sprache, die wunderbare Bilder für unsere Gefühle findet. Der Sprachfluß ist langsam, folgt Windungen und Nebengedanken. Wer sich darauf einlässt, wird diesen Roman lieben, als eine facettenreiche Geschichte über Frauen – und ihre ganz unterschiedlichen Leben.
Es ist ein Roman über Familienleben und Singledasein, über glückliche Momente und Schicksalsschläge, über Krankheit, Tod und Geburt, über die Freundschaft, die eine unserer innigsten Beziehungen sein kann, und vor allem auch über die Liebe: ihr Erkalten, ihr abruptes Ende und hoffnungsvolle Neuanfänge.