Staffel 4

Als ein Bohrunternehmen in Grönland auf Erdöl stößt, steht Außenministerin Birgitte Nyborg vor großen Problemen. Den nach Unabhängigkeit strebenden Grönländern bietet das milliardenschwere Ölfeld die Chance, sich vom Mutterland zu lösen.

Mit Hilfe eines chinesischen Konzerns will Grönland den fossilen Schatz erschließen, ein Plan, der in krassem Widerspruch zu Dänemarks Klimapolitik steht. Birgitte ernennt den jungen Asger Holm Kirkegaard zum neuen Arktisbotschafter und schickt ihn zu Verhandlungen nach Grönland.

Asger macht dort einen guten Job, er gewinnt den Respekt des grönländischen Rohstoffministers Hans Eliassen und das Vertrauen der Deligierten Emmy, in die er sich heftig verliebt. Doch die Verhandlungen werden durch einen militärischen Zwischenfall gestört und drohen zu scheitern.

Unterdessen gerät Birgitte weiter unter Druck, der Machtkampf zwischen ihr und der jüngeren Regierungschefin Signe Kragh spitzt sich zu. Die Medien kritisieren Birgitte für ihre dramatische Wende in der Klimapolitik und für ihren harten Politikstil, der zunehmend unattraktiv wirkt.

Auch TV1 setzt der Außenministerin in Interviews zu. Neue Nachrichtenchefin des Senders ist Katrine Fønsmark, die ihrem Team ambitionierte Ziele vorgibt.

Der Karrieresprung entwickelt sich zum Alptraum, als eine entlassene Journalistin einen Shitstorm gegen Katrine entfacht …

The future is female – aber wie?

Die Kinder sind aus dem Haus, Birgitte Nyborg lebt allein in ihrem stilvollen Heim. Blumen schickt sie sich selbst, ihren Ex-Mann Phillip und ihre Kinder sieht sie nur noch selten. Phillip dagegen ist glücklich liiert und wird bald erneut Vater.

Als er davon spricht, dass er sich freue, weniger zu arbeiten, entgegnet Birgitte aus tiefstem Herzen: »Und ich bin froh, endlich in Ruhe arbeiten zu können.« Und damit ist schon sehr viel über diese Staffel gesagt.

Birgitte lebt für ihre Arbeit; sie liebt die Macht, als Voraussetzung zu gestalten. Und sie ist entschlossener als je zuvor um diese Macht zu verteidigen, notfalls auch mit zweifelhaften Methoden.

Ihre Haltung passt sie schon mal den Erfordernissen an, und sie toleriert keine Fehler oder Anzeichen von Schwäche. Weder bei sich selbst, noch bei ihren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen. Und so stehen Arktisbotschafter Asger, der unter heftiger Flugangst leidet, noch weitaus größere Prüfungen bevor als ein rumpeliger Landeanflug auf Grönland.

Nach einer fast zehnjährigen Pause – und einer eher mittelmäßigen Staffel 3 – besticht »Borgen« erneut mit komplexen Figuren, einem spannenden Plot und aktuellen Themen, vom Klimawandel über Geopolitik bis hin zum Bruch zwischen den Generationen. Wie ein roter Faden zieht sich die kontrovers diskutierte Frage, was eigentlich weiblichen Führungsstil ausmachen sollte, durch die Serie.

Sowohl Birgitte als auch Katrine Fønsmark sind ein Jahrzehnt älter geworden, sie sind erfahrener, reifer und haben doch Mühe, sich gegen ihre 10 oder 20 Jahre jüngeren Kolleginnen zu behaupten.

Denn Macht soll nun auch weich, warmherzig und unangestrengt wirken, was Regierungsschefin Signe Kragh in ihren Social Media Accounts geschickt inszeniert. The future is female – aber jetzt mit Herzchen?

Daneben punktet die Staffel mit spektakulären Landschaftsaufnahmen und wird erneut von einem großartigen Ensemble getragen. Unter ihnen die überragende Sidse Babett Knudsen als Birgitte Nyborg, Birgitte Hjort Sørensen (Greyzone) als Journalistin Katrine Fønsmark, Mikkel Boe Følsgaard als Arktis-Botschafter Asger Holm Kirkegaard (so sympathisch und leicht verpeilt wie in Die Erbschaft), Søren Malling (The Investigation) als Torben Friis, Johanne Louise Schmidt (Kidnapping, Snow Angels, Verachtung) als Social-Media-affine Regierungschefin Signe Kragh, Peter Mygind (Dan Sommerdahl) als Michael Laugesen und Lars Mikkelsen (Die Wege des Herrn, Das Team) als Katrines Ehemann Søren Ravn.

Gedreht wurde an Originalschauplätzen in Kopenhagen sowie auf Grönland. Die arktischen Drehorte lagen in der Umgebung von Ilulissat, der drittgrößten Stadt Grönlands, die an der Discobucht liegt und berühmt ist für ihre majestätischen Eisberge.