Im nächtlichen Dublin schüttet es wie aus Eimern, als Lloyd und die völlig durchnässte Áine (sprich: Onje) aufeinander treffen. Aus einem zögernden Hilfsangebot wird eine ungewöhnliche Freundschaft … Feinfühlige und humorvolle Serie über das Weiterleben nach einem Schicksalsschlag.
Eigentlich wollte Lloyd den Auftritt seines Kumpels Baz nicht versäumen, doch dessen Songs erinnern ihn an glücklichere Zeiten. Überstürzt flüchtet er vor den Augen seiner Freunde aus dem Pub.
Auf den letzten Metern zu seiner Wohnung begegnet er auf der Brücke einer triefnassen jungen Frau. Es ist Áine, die mit leeren Blick auf den Fluss starrt. Vor drei Monaten hat sich ihr Freund Seán an dieser Stelle umgebracht. Ungelenk bietet Lloyd seine Hilfe an.
In seiner Wohnung kommen die beiden dann ins Gespräch. Was hilft ist ihr Humor, Lloyd gibt sich selbstironisch, während Áine schlagfertig seiner Kalauer pariert. Beide verbergen zunächst, dass das Leben ihnen übel mitgespielt hat und sie abgrundtief trauern.
Doch dann finden sie einen Draht zueinander, und am nächsten Morgen beginnen sie den Tag mit einem Frühstück in Lloyds Lieblingskneipe.
Während er von seiner auf dem Jakobsweg wandernden Freundin Denise erzählt, spricht Áine über ihre Trauer und ihre Wut. Noch ahnt sie nicht, dass auch Lloyd einen Menschen schmerzlich vermisst …
Mit einem humorvollen Grundton erzählt die mit leichter Hand inszenierte Serie von Depressionen und Suizid, Schuldgefühlen und der Trauer um einen geliebten Menschen. Im Zentrum stehen Áine und Lloyd, sie reden und reden und reden – und stauen über das unerwartete Quentchen Magie, das zwischen ihnen entsteht.
Rückblenden beleuchten den dramatischen Kontext, sie zeigen, wie der lebenslustige Seán sich unter seinen Depressionen veränderte und nicht nur sich selbst, sondern auch Áine und ihr gemeinsames Umfeld an Grenzen brachte.
Der knuffige Karaoke-Fan Lloyd und seine extrovertierte Frau Denise schienen hingegen wie für einander geschaffen, bis ihre Welt nach dem Tod ihrer Tochter plötzlich in zwei Teile zerfällt.
Mit spritzigen Dialogen und atmosphärischen Stadtspaziergängen erinnert die Serie in bester Manier an die Kultfilme der Before-Trilogie (Before Sunrise, Before Sunset, Before Midnight) oder an das Roadmovie 303 (welches ebenfalls Suizid thematisiert). Getragen wird »Northern Lights« von den beiden glänzenden Hauptdarsteller*innen Stephen Jones (Lloyd) und Eva Trill (Áine), Jones schrieb auch das zugrundeliegende Theaterstück und das Drehbuch zur Serie.
Gedreht wurde die Serie an Originalschauplätzen in Dublin, zentrale Drehorte waren die Grattan Bridge und das nahegelegene Haus amOrmond Quay Lower Nr 4, wo Lloyd vorübergehend Quartier bezogen hat.
Sendetermine ZDFneo
Dienstag, 19. März 2024, ab 23.10 Uhr, alle 6 Folgen
online bis zum 19.3.2025 in der ZDF Mediathek