In den Vierzigerjahren lebt der junge Seretse Khama als Jurastudent in London um sich für seine Aufgaben als zukünftiger König des Protektorats Betschuanaland, dem heutigen Botswana, vorzubereiten. Bei einer Tanzveranstaltung lernt er die englische Büroangestellte Ruth Williams kennen. Die jungen Leute verlieben sich einander und beschließen zu heiraten.
Ruths Familie reagiert ebenso entsetzt wie der Familienclan Seretses. Verbissen versuchen beide Parteien die Verbindung zu hintertreiben, doch das Paar hält unbeirrt an seiner Liebe fest.
Als der Weg endlich frei scheint, interveniert das britische Empire. Es befürchtet Spannungen mit der rassistischen Regierung Südafrikas, dem Nachbarland, welches die extraterritoriale Hauptstadt des Protektorats beherbergt. Eine »weiße Frau« an der Seite des farbigen Königs von Betschuanaland betrachtet man dort als unerhörte Provokation.
Doch Seretse und Ruth trotzen ihren Familien, der Apartheid und dem Britischen Empire. Sie heiraten und gehen nach Betschuanaland, wo Seretse sein Volk schnell für sich einnimmt. Für Ruth ist es anfangs schwer in der Fremde, sie leidet unter der Feindseligkeit mit der Seretses Familie ihr begegnet.
Ruth wird schwanger und die Briten beordern Seretse nach London. Dort wird er festgesetzt, für fünf Jahre darf er nicht mehr in die Heimat reisen.
Ruth bringt eine Tochter zur Welt und ist in Afrika auf sich allein gestellt, während ihr Mann in Europa verzweifelt um seine Rückkehr kämpft …
Das Empire gegen ein Liebespaar
Der Film basiert auf wahren Begebenheiten. Mit stimmungsvollen Bildern erzählt er das Kolonialdrama aus der persönlichen Sicht des fortschrittlichen jungen Paares. Er zeigt unbeschwerte Tage in London und den dornigen Weg, den Ruth und Seretse gehen müssen, um geeint als Familie in der Heimat Seretses leben zu können.
Das Paar wird zum Spielball der unterschiedlichsten Interessen. Das britische Empire will in seinem größtem Protektorat weiterhin Bodenschätze ausbeuten und baut auf die guten Beziehungen zum benachbarten Burenstaat in Südafrika. Seretses Onkel, der bisher Statthalter des Königs war, vertritt traditionelle Werte. Er ist strikt gegen die Verbindung seines Neffen mit einer Weißen und wiegelt seine Landsleute gegen das junge Paar auf. Dem Reformwillen Seretses steht er skeptisch gegenüber.
Die britischen Parlamentarier instrumentalisieren das spätere Zwangsexil Seretse Kharmas im Wahlkampf, allen voran Winston Churchill, der verspricht, im Falle seines Wahlsieges Seretse die Heimkehr zu gestatten. Um nach seiner Wahl sogleich eine Kehrtwendung zu vollziehen und Seretse für immer die Rückkehr in seine Heimat zu verbieten.
Letztlich geht es auch hier wieder um wirtschaftliche Interessen, um Schürfrechte an Bodenschätzen, um die man die Einwohner des Protektorats betrügen möchte.
Diese politischen Intrigen und Machtkämpfe streift der Film eher oberflächlich und schildert ihre Folgen ausschließlich in Bezug auf Seretse und Ruth. Die kärglichen Lebensbedingen der Bevölkerung Botswanas zeigt der Film dagegen nicht, die ausbeuterische Natur des Protektorats wird nur in Ansätzen gestreift.
Der Film setzt damit ganz auf die ergreifende wahre Liebesgeschichte, die er mit farbenprächtigen Landschaftsaufnahmen Botswanas bebildert und der gefühlvollen Filmmusik Patrick Doyles unterstreicht.
Ein Film für die dunkle Jahreszeit, wenn die Seele nach Sonne, Wärme und einer herzergreifenden Lovestory dürstet.