Ende Juli startet eine neue französische Komödie im Kino. Der Film handelt von Selma, einer jungen Pariserin, die in die tunesische Heimat zurückkehrt. Selma ist Psychologin, selbstbewusst und burschikos – und sie sitzt überall zwischen den Stühlen: in Paris als Tochter tunesischer Einwanderer, in Tunis als die arrogante Pariserin.
Selma hat die Nase voll von Paris. Sie kehrt nach Tunis zurück, in die Heimat ihrer Eltern.
Dort verfolgt sie ein außergewöhnliches Ziel: sie will die erste psychotherapeutische Praxis der Hauptstadt eröffnen. Doch überall stößt sie auf Widerstand.
Ihre Verwandten halten sie für überheblich und lehnen Selmas Lebensstil ab. Eine junge Frau, die nicht verheiratet ist – ja nicht mal heiraten will! – und die mit Jeans und Hemdbluse wie eine Pariser Intellektuelle aussieht, provoziert.
Selma bemüht sich darum, eine Genehmigung für ihre Praxis zu erhalten, doch die Mühlen der tunesischen Bürokratie mahlen langsam. Und so startet Selma erstmal illegal und empfängt ihre ersten Patienten auf dem Dach eines Wohnhauses.
Bald läuft das Geschäft gut, denn der Redebedarf der Bevölkerung ist enorm. Die Klienten strömen zu Selma aufs Dach und auch Olfa, Selmas feministische Nichte, schaut öfter vorbei. Doch dann gerät Selma ins Visier der Behörden und der junge Polizist Majd heftet sich an ihre Fersen …
Regisseurin Manele Labidi verarbeitet in ihrem Film ihre eigenen Erfahrungen als junge Frau, die zwischen zwei Welten lebt. Ihre Komödie ist eine Hommage an die Heimat und erinnert im Tonfall an das Buch »Steine in meiner Hand«, das von dem Leben einer jungen Französin zwischen Paris und ihrer Familie in Algier erzählt.
Hauptdarstellerin Golshifteh Farahani (Aus nächster Distanz, Stein der Geduld) stammt aus dem Iran und drehte zuvor unter anderem mit Asghar Farhadi (The Salesman). Gedreht wurde der Film an Originalschauplätzen in Tunis und Umgebung.
Kinostart
30. Juli 2020