März 2011. Die zweiunzwanzigjährige Sian O’Callaghan kehrt nach einem Clubbesuch nicht nach Hause zurück. Ihr Freund meldet sie als vermisst, Superintendent Stephen Fulcher übernimmt die Ermittlungen.
Eine Spur führt zu dem Taxifahrer Christopher Halliwell, der verhaftet und vernommen wird. Jede Minute zählt, denn falls Halliwell die junge Frau irgendwo gefangen hält, schwinden ihre Überlebenschancen rapide.
Fulcher versucht Halliwell mit einem ungewöhnlichen Mittel zum Sprechen zu bringen, er fährt mit ihm raus und konfrontiert ihn mit einem der möglichen Tatorte.
Und tatsächlich, fernab der des Polizeireviers lässt sich Halliwell zu einem Geständnis hinreißen. Seine Aussagen werfen auch ein neues Licht auf den nie geklärten Fall der verschwundenen Becky Godden-Edwards.
Doch der Ermittlungserfolg hat ein juristisches Nachspiel, das für Fulcher zu einem persönlichen Alptraum wird …
Das Dilemma eines Ermittlers
Die Serie beruht auf wahren Ereignissen rund um die Fälle von Becky Godden-Edwards und Sian O’Callaghan, die in den Jahren 2007 und 2011 in der Gegend von Swindon verschwanden. Im Mittelpunkt stehen nicht die Aufklärung des Kriminalfalls, sondern dessen Folgen für die Familienangehörigen und den Ermittler Stephen Fulcher.
Im entscheidenden Moment vernahm Fulcher Halliwell ohne anwaltlichen Beistand; um ein sich abzeichnendes Geständnis nicht zu gefährden, und in der Hoffnung, Sian dadurch noch retten zu können.
Interne Untersuchungen und Gerichtsprozesse sollten anschließen klären, ob Fulcher sich angemessen verhielt und ob Halliwells Geständnis gerichtlich verwertbar war. Der angesehene Ermittler kämpfte fortan um seine Reputation und seine Karriere.
Und so dreht sich die Serie um das Leiden der Angehörigen, die bangen, dass der Täter freigesprochen werden könnte; und um die Frage, welche Grenzen ein Ermittler überschreiten darf, um ein Leben zu retten. Ein Dilemma, das im Fall des entführten und ermordeten Bankierssohns Jakob von Metzler auch in Deutschland sehr kontrovers diskutiert wurde.
Drehbuchautor Jeff Pope schrieb ein spannendes Drama, das ohne grelle Effekte auskommt und stattdessen seinen Figuren viel Raum zur Entwicklung lässt. Die Erzählweise erinnert an Serien wie »Broadchurch« oder »Kommissarin Lund«, die ihren Fokus ebenfalls weniger auf das Verbrechen legen, als auf die Frage, wie die Familien der Opfer mit Trauer und Schmerz weiterleben können.
Zum überzeugend aufspielenden Ensemble gehören Martin Freeman (Sherlock) als Superintendent Fulcher, Siobhan Finneran (Downton Abbey) als Sians Mutter Elaine, und Imelda Staunton (The Crown) als Beckys Mutter Karen.
Die Drehorte der Serie liegen in der südenglischen Provinz Wilshire. Aus Respekt vor den Opfern und ihren Familienangehörigen verzichtete das Team jedoch bewusst darauf, an Originalschauplätzen zu drehen.