Saigon, 1968. Auf dem Höhepunkt des Vietnamkrieges wartet Captain Benjamin Willard auf seinen nächsten Auftrag. Gefangen zwischen Langeweile und einer unstillbaren Sehnsucht nach dem Dschungel ertränkt er seine Dämonen in Alhohol.
Ein Spezialauftrag reißt ihn aus seiner Lethargie. Im Dschungel soll er den abtrünnigen US-Colonel Kurtz aufspüren und liquidieren.
Kurtz hat sich hinter der kambodschanischen Grenze mit einer Rebellen-Armee verschanzt und pflegt dort einen mörderischen Kult. Die US-Armee hat schon lange die Kontrolle über ihn verloren.
Auf dem Weg zu Kurtz schippert Willard mit einem Patrouillenboot den Nung River flussaufwärts, durch die Kampfgebiete Vietnams in Richtung Kambodscha.
Ein kleiner Trupp Soldaten begleitet ihn, ohne das Ziel der Mission zu kennen …
Ein zeitloser Antikriegsfilm
Francis Ford Coppolas Meisterwerk beruht lose auf der Erzählung »Herz der Finsternis« von Joseph Conrad, die während der belgischen Kolonial-Herrschaft im Kongo spielt. Coppola tauschte die kolonialen Gräuel gegen die Schrecken des Vietnamskrieges und schuf einen eindringlichen Film, der vom Wahnsinn des Krieges erzählt, ohne dabei auf Kampfszenen zu setzen.
Etliche Hollywood-Stars sind hier in noch jungen Jahren oder am Beginn ihrer glanzvollen Karrieren zu sehen. Allen voran Martin Sheen (Captain Willard), dem als Enddreißiger mit diesem Film der Durchbruch gelang. Marlon Brando, fettleibig wie nie, spielt den dämonischen Colonel Kurtz, in Nebenrollen sind Robert Duvall, Dennis Hopper und Harrison Ford zu sehen.
Obwohl der Film aus den späten Siebzigerjahren stammt, wirkt er zeitlos und hat nichts von seiner bedrohlichen Intensität eingebüsst. Die Landschaftsaufnahmen sind beeindruckend, vom Fluss aus zeigt sich der Dschungel dampfend, brütend und unheilschwanger.
Gedreht wurde der Film unter legendären Schwierigkeiten auf den Phillipinen. Neben der Zerstörung des Sets durch einen Taifun hatte die Crew mit einem Herzinfarkt des Hauptdarstellers Martin Sheens zu kämpfen, undisziplinierten Schauspielern (Brando und Hopper) und einem überbordenden Drogenkonsum, der das Team an den Rande des Wahnsinns brachte. Coppalas Ehefrau Eleanor dokumentierte die Ereignisse in ihrem Film »Hearts of Darkness: A Filmmaker’s Apocalypse«.
Die Strand- und Surfszenen wurden in der Bucht von Baler auf der Insel Luzon gedreht. In der Nähe von Pagsanjan fand Coppala die perfekten Drehorte für die Dschungel-Szenen, darunter die spektakulären Nachtaufnahmen an der fiktiven »Do Long«-Brücke sowie den Showdown in der Festung des Colonel Kurtz.
40 Jahre nach der Premiere von »Apocalpyse Now« bei den Filmfestspielen in Cannes erscheint in 2019 eine neue – von Coppola selbst restaurierte – Fassung in 4K.
Der Film spielt auch eine zentrale Rolle in John Harstads weltumspannden Roman »Max, Mischa und die Tet-Offensive« – Max Hansen und seine Freunde verfallen darin dem Sog von Coppolas Meisterwerk.