Kurz vor Heiligabend bricht ein gewaltiger Schneesturm über die sonst so milde Insel Bornholm herein. Ole, der Lokalreporter einer Tageszeitung, soll darüber berichten, obwohl er sich eher zur Analyse von Weltereignissen berufen fühlt.
Per Zufall verschlägt es ihn in einen Schützenpanzer, mit dem der junge Soldat Eric unterwegs ist: Eine Frau erwartet in einem vom Schnee abgeschnittenen Ort ein Kind, und Eric hat angeblich den Auftrag, die Hebamme Tamara zu der Hochschwangeren zu bringen.
Doch kaum ist Tamara zugestiegen, braut sich nicht nur draußen, sondern vor allem zwischen den drei höchst unterschiedlichen Menschen mehr als nur eine Sturmfront zusammen.
Als der Panzer im Schneegestöber stecken bleibt, führt für den Reporter nur noch ein Weg zu der großen Story, die er dringend braucht: ins Innere seiner Mitfahrer.
Aberwitziger Schlagabtausch zwischen den Geschlechtern
Der Roman beginnt wie eine besinnliche Weihnachtgeschichte: An Heiligabend versinkt Bornholm im Schnee, eine von der Außenwelt abgeschnittene Frau wartet darauf, ein Kind zu gebären und Menschen stehen einander bei im Moment höchster Not.
Doch schon nach den ersten Seiten wird klar, dass sich diese Story anders entwickelt. Es wird kein bisschen heimelig oder gefühlsduselig. Stattdessen kesselt eine unendliche weiße Weite die Schicksalsgemeinschaft Ole, Tamara und Eric aneinander. Im Inneren des Panzers sind sie einander auf Gedeih und Verderb ausliefert.
Bald stellt sich heraus, dass Eric hat gewaltig einen an der Klatsche hat und dass Tamara mehr weiß, als sie zugeben mag. Der Lokalreporter Ole macht kein Hehl aus seiner Verachtung, sowohl für den Panzerfahrer Eric, als auch die betuliche Tamara, ist jedoch entschlossen, die Sache durchzuziehen. Denn seine alte Spürnase wittert eine richtig gute Story, die daheim in der Redaktion ordentlich was hermachen wird.
Sascha Reh erzählt seine Weihnachtsgeschichte als rabenschwarze Komödie und treibt das Kammerspiel mit bissigen Dialogen voran.
Sein absurder Roman ist eine augenzwinkernde Bestandsaufnahme des Kampfs zwischen den Geschlechtern, bei dem mit allen – wirklich allen! – Mitteln gekämpft werden darf.