Louise lebt mit ihrem Kindern auf einem Hof in der Provence. Seit dem Tod ihres Mannes kümmert sie sich ganz allein um den Birnenanbau und die Imkerei. Tag für Tag steht sie auf dem Markt und verkauft Lavendelhonig und die Birnen in allen möglichen Formen: als selbstgebackenen Kuchen, als Birnenschnaps oder Birnenkonfitüre.
Doch der Betrieb läuft schlecht. Die Geschäftspartner ihres Mannes schenken Louise kein Vertrauen und bald rennt sie von Bank zu Bank, mit der verzweifelten Bitte um Aufschub.
Und als ob das nicht genug wäre, läuft Louise auch noch ein Mann vors Auto. Der seltsam entrückte Pierre flüchtet wie ein scheues Reh und lässt sich auf der nächstbesten Wiese nieder. Mit viel Mühe gelingt es Louise den jungen Mann ins Haus zu lotsen, um dort seine Platzwunde zu versorgen.
Es ist der Beginn einer wundersamen Freundschaft, zwischen der erschöpften Louise und dem kauzigen Pierre, der mit kleinen farbigen Punkten seine Umgebung sortiert und die Schönheit der Zahlen in Wolkentürmen wiedererkennt …
Ein Frühlingsmärchen für Erwachsene
In sonnendurchfluteten Bildern erzählt dieser Film die Geschichte zweier vom Leben Gebeutelter. Louise trauert um ihren Mann, sorgt sich um ihre Kinder und möchte den Hof und das Land, das ihr Mann so hingebungsvoll liebte, um jeden Preis erhalten. Doch sie kämpft einen aussichtslosen Kampf, gegen die kaum zu bewältigende Arbeit, gegen kühle Frostnächte, die die Ernte bedrohen und die Gesetze eines Marktes, der nur die Großen belohnt.
Pierre hingegen ist ein einsamer junger Mann, der am Asperger-Syndrom leidet. Er verbringt seine Tage in einem verstaubten Antiquariat, dem Ladengeschäft, über dem seine Mutter einst wohnte. In einer Ecke des Ladens hat sich Pierre einen Rückzugsraum eingerichtet, wohlwollend unterstützt von Jules, dem Besitzer des Antiquariats.
Regisseur und Drehbuchautor Éric Besnard widmete sich dem Thema Autismus mit Leichtigkeit und Humor. Von den vielen Facetten der Erkrankung konzentrierte er sich auf die Übersensibilität, die Pierre einerseits menschenscheu macht.
Und ihn andererseits dazu bringt, eine Blüte oder einen Sonnenstrahl stundenlang zu studieren.
Als Drehort wünschte sich Éric Besnard eine Landschaft, in der das Licht auf Obstbäumen, Lavendel und Weizenfeldern tanzt. Er fand sie in der provenzialischen Drôme und dreht dort unter anderem in der Kleinstadt Nyons.
In den Hauptrollen überzeugen Virginie Efira (Mein liebster Alptraum) und Benjamin Lavernhe, der dem autistischen Pierre einfühlsam verkörpert, scheu und konzentriert, ängstlich und dennoch zugewandt. Pures französisches Wohlfühlkino mit einem märchenhaften Ende.