Chinese zum Mitnehmen

Szenenbild - Chinese zum Mitnehmen
Roberto liebt das Gleichmaß der Tage / © Ascot, Universum

Roberto ist ein exzentrischer Eigenbrötler, der in Buenos Aires eine Eisenwarenhandlung betreibt. Seine Lieferanten kontrolliert er penibel, Hunderte von Schrauben zählt er einzeln nach. Abend für Abend löscht er das Licht um die gleiche Zeit, sein letzter Blick auf den Wecker zeigt exakt 23 Uhr.

Als er ein Picknick in der Nähe des Flughafens macht, beobachtet er einen Taxifahrer, der einen Chinesen brutal aus dem Wagen wirft. Der verzweifelte Jun ist gerade in der Argentinien angekommen, er spricht kein Wort Spanisch und möchte zu seinem Onkel. Als er in Tränen ausbricht, bietet Roberto ihm notgedrungen seine Hilfe an.

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Robertos Freunde wollen Jun helfen / © Ascot, Universum

Roberto chauffiert Jun zur Adresse des Onkels, doch dieser ist dort unbekannt. Jun hängt sich wie eine Klette an Roberto, der ihm notgedrungen ein Bett für die kommende Nacht anbietet. In den darauffolgenden Tagen versucht Roberto den Onkel mit allen Mitteln zu finden, aber der Mann scheint wie vom Erdboden verschluckt.

Jun nistet sich bei Roberto ein und treibt ihn mit seiner Anwesenheit zur Weißglut …

Rabenschwarz und unglaublich komisch

In dieser skurilen und rabenschwarzen Komödie zeigt sich Argentiniens Superstar Ricardo Darín (In ihren Augen) von seiner komischen Seite. Er überzeugt als verbitterter, jähzorniger Eigenbrötler, der Nachrichten über unglaubliche Todesfälle akribisch in ein Album einklebt, als Beweis für die bitteren Pointen des Schicksals.

Die Sprachlosigkeit zwischen Roberto und Jun sorgt immer wieder für schräge Situationen, denen sich Roberto meist mit einem Wutausbruch entzieht. Erst gegen Ende schlägt der Film leisere Töne an, wenn ein chinesischer Pizzabote sich als Übersetzer andient und Jun und Roberto sich aus ihrem Leben erzählen.

Man ahnt, welches Schicksal Roberto verbittert werden ließ und hofft, dass die Romanze mit der gutgelaunten Mari ihm zum späten Glück verhilft.

Die Komödie begeisterte in Lateinamerika und Spanien ein Millionenpublikum, wurde auf Festivals gefeiert und gewann zahlreiche Preise, darunter den Goya für den besten ausländischen spanischsprachigen Film.

Ein Film der garantiert gute Laune macht und der Buenos Aires jenseits von Tango-Romantik zeigt.

Chinese zum MitnehmenAscot Elite, Universum
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