Staffel 1
Drei schwer bewaffnete Männer kapern in der Metro von Kopenhagen einen Zug. Sie bringen fünfzehn Passagiere in ihre Gewalt und treiben sie in einen abgelegenen U-Bahn-Tunnel. Dort sperren sie die verängstigten Menschen in eine vorbereitete Gitterzelle ein.
Die Geiselnehmer kontaktieren die Medien und verlangen eine Live-Schaltung. Die Journalistin Naja Toft lässt sich auf das zynische Spiel ein und interviewt die Entführer zur besten Sendezeit.
Zur gleichen Zeit bezieht eine Anti-Terror-Einheit Quartier an der Mamorkirche. Fieberhaft sucht man nach Wegen die Geiseln zu befreien. Philip Nørgaard, ein ehemaliger Elite-Soldat, leitet das gefährliche Kommando.
Unterhändler des Krisenstabes suchen das Gespräch mit den Entführern und beziehen auch Naja Toft in ihre Strategie mit ein. Die Journalistin wurde nach dem Interview von ihrem Sender gefeuert, aber die Geiselnehmer kontaktieren sie weiterhin.
Naja Toft soll eine Crowd-Founding-Aktion starten, um das Lösegeld zu beschaffen. Auf ihrem Blog soll sie Interviews mit den Geiseln live streamen und so die Spendenbereitschaft der Bevölkerung erhöhen.
Währenddessen spielen sich unter der Erde dramatische Szenen ab. Die Entführer »Bravo« und »Charlie« demütigen die Geiseln, werden aber von »Alpha« zur Raison gebracht. Als die Zeit für den Live-Stream gekommen ist, zerren sie den beherrschten Adel ins Scheinwerferlicht.
Das Interview beginnt und die Siutation eskaliert: Adel ist Karatemeister und weiß sich zu wehren …
Staffel 2
Die dänische Muslimin June al-Baqee hat in Syrien gegen den IS gekämpft und ein Video nach Dänemark gebracht, das brisante Aufnahmen dänischer Soldaten zeigt.
Der Auslandsgeheimdienst will die Veröffentlichung des Materials verhindern. June bittet deshalb Philip Nørgaard, der gerade Urlaub auf der Insel Amager macht, um Hilfe.
Doch dann wird June von IS-Terroristen verschleppt. Phillip folgt den Entführern bis zur Fähre nach Schweden. In letzter Sekunde kann er an Bord springen …
Das mediale Spektakel des Terrors
In der ersten Staffel erzählt der Thriller vom Terror in einer europäischen Metropole. Die Krisenstäbe tagen, das öffentliche Leben steht still. Die Straßen sind wie leer gefegt, die Bürger fürchten sich vor weiteren Anschlägen.
Mittendrin beginnt die Spezialeinheit mit ihrer hochkonzentrierten Arbeit. Es ist eine schlagkräftige Truppe, militärisch trainiert, psychologisch geschult und medial versiert. Die Unterhändler bemühen sich um eine Gesprächsbasis mit den Entführern, doch ihre Versuche laufen ins Leere.
Über allem liegt das mediale Spektakel eines unerhörten Ereignisses, welches die Entführer sehr bewusst pushen und mitinszenieren. Es ist ein Kampf um die Geiseln, der Krisenstab und Angehörige entzweit.
Die Geiselnehmer verstehen es geschickt, die Journalistin Naja Toft für ihre Zwecke zu instrumentalisieren. Naja beugt sich der Verlockung einer exklusiven Story, sucht den Kontakt zu den Angehörigen der Geiseln und geht eine Affäre mit einem Betroffenen ein. Zu spät bemerkt sie die Falle, welche die Kidnapper ihr stellen.
Und auch in der zweiten Staffel geht es um mediale Hypes: vor den Augen der Weltöffentlichkeit entspinnt sich ein nervenaufreibender Verhandlungsmarathon zwischen dänischer Polizei und islamistischen Terroristen.
Den Autoren von »Kommissarin Lund« und »Borgen« gelang mit dieser Serie erneut ein großer Wurf. Sie recherchierten intensiv, die Arbeit von Krisenstäben und Spezialeinheiten schildern sie realitätsnah und ohne falschen Pathos.
Die Figuren sind vielschichtig angelegt, von den den Hauptrollen bis zu den einzelnen Geiseln. Rückblenden erzählen aus dem Leben der Entführten, es sind kleine Episoden, die ihr Handeln in der Extremsituation nachvollziehbar machen. Paprika Steen (»Love is all you need«) ist in der ersten Staffel als Naja Toft zu sehen.
Nervenzerreißende Spannung und ein überraschendes, glaubwürdiges Finale – skandanavische Serienkost vom Feinsten.