Fred ist die deutsche Botschafterin in Montevideo. Einst wollte sie in ihrem Job etwas bewirken, heute organisiert sie Grillpartys und langweilt sich bei gepflegter Konversation.
Da ist der Anruf einer besorgten Mutter beinahe eine willkommene Abwechslung. Deren Tochter, eine globetrottende Influencerin, ist seit 24 Stunden verschwunden.
Gemeinsam mit Polizeichef Hector sucht Fred nach der jungen Frau. Doch die Sache geht tragisch aus, Fred wird in die Türkei versetzt.
Zwei Jahre später lebt sie in der Istanbuler Sommerresidenz. Als Konsulin betreut sie Meral, eine deutsch-kurdische Kunsthistorikerin, die schon lange in Untersuchungshaft sitzt.
Merals Sohn Baris reist aus Deutschland an und wird noch am Flughafen verhaftet. Nach einer Nacht kann er die Wache verlassen, sitzt aber mit einer Ausreisesperre fest. Sein Leben in Berlin geht vor die Hunde.
In Istanbul trifft Fred den Journalisten David wieder und beginnt mit ihm eine Affäre. Doch auch er gerät ins Visier der türkischen Staatsmacht …
Abgeklärt in Istanbul
Mit leichter Hand und erfrischend trockenem Humor erzählt Lucy Fricke aus dem Leben einer Diplomatin, die sich zwischen drögen Empfängen, nervtötenden Aufgaben und frustrierender Machtlosigkeit zunehmend verliert.
Fred ist jetzt Ende vierzig, nach vielen Jahren im Dienst hat sie ihre hochfliegenden Ambitionen begraben. Bis die Willkür der türkischen Behörden noch einmal ihren Widerstand weckt.
Im Zentrum der Tragikomödie steht der besondere Kosmos der Diplomatie und der Expats; Menschen, die sich auf ihren Stationen rund um die Welt immer wieder begegnen. Freundschaften sind kostbar und erweisen sich oft stabiler als Liebesbeziehungen. Und so ist Philipp, Freds alter Kollege aus Bagdad, ihr ein treuerer Gefährte als es einer ihrer Ex-Männer je war.
Ein unterhaltsamer Easy-Read, dessen lässiger Grundton an den coolen Sound Doris Knechts erinnert. Den bitteren Hintergrund bilden die Menschenrechtsverletzungen in der Türkei.