Marion hat sich von Antoine, dem Vater ihres Sohnes Nino, endgültig getrennt. Jetzt lebt der Frauenschwarm auf dem Campingplatz, bei freier Logis gegen Malerarbeiten. Der talentierte Kicker ist der Star seiner Mannschaft, ein großes Talent mit unstetem Charakter.
Nach einem Foul bricht Antoine seinem Gegner die Nase, kurze Zeit später schlägt man ihn brutal zusammen. Ein Unbekannter legt Antoine mehr tot als lebendig vor dem Krankenhaus ab und verschwindet, Familie und die Polizei vermuten einen Racheakt der rivalisierenden Mannschaft.
Während Antoine im Krankenhaus um sein Leben kämpft, sucht ein gewaltiger Sturm die Mittelmeerküste heim. Einwohner verschwinden spurlos in den tosenden Fluten, andere spuckt das Meer wieder aus, als habe es sie nicht gewollt. Im Krankenhaus werden Gerettete zu Schicksalsgenossen, geeint durch den Verlust eines geliebten Menschen.
Als der Sturm sich legt, hinterlässt er eine unansehnliche Küste. Müll und Treibgut türmen sich am Flutsaum, der Campingplatz ist verwüstet. Während Louise im Krankenhaus am Bett ihres Bruders Antoine wacht, wird der um ein Haar ertrunkene Rentner Paul aus der Klinik entlassen.
Noch am gleichen Abend begibt sich Paul auf den beschwerlichen Weg zur Grotte Saint-Honorat, um ein gebrochenes Versprechen dort einzulösen …
Die Côte jenseits des Postkartenidylls
Wie lebt es sich an der Côte d‘Azur, wenn man nicht zu den oberen Zehntausend gehört? Wenn das Strandlokal nur ein schlecht bezahlter Arbeitsplatz ist und der Ausblick auf das Meer die Seele nicht mehr berührt?
Olivier Adam erzählt von Menschen, die an der französischen Mittelmeerküste leben. Marion, Antoine, Louise, ihre Freunde, Nachbarn und Kollegen wohnen in einem in die Jahre gekommenen Badeort, der zwischen Saint-Raphaël und Cannes liegt. Sie leben an den Ausläufern des Esterel-Gebirges, dessen rot leuchtende Felsen an der Küste in schäumenden Wellen versinken.
Der Autor geht den Hoffnungen, Träumen und Enttäuschungen seiner Protagonisten nach. Zweiundzwanzig Personen, junge und alte, gut situierte und arme, geliebte Menschen und vereinsamte, sie alle schildern eine Episode aus den Tagen der Flut, erzählen von ihren Träumen und geheimen Wünschen, die sie einst hegten.
Die Schicksale dieser Menschen sind lose miteinander verbunden, nach und nach enthüllen die Episoden die Umstände des Überfalls auf Antoine, ein schicksalhaftes Puzzle aus Zufällen und Gewalt. Es sind Geschichten von der Liebe und ihrem Verblassen, von Sprachlosigkeit, die Gefühle tötete und von Warmherzigkeit, die zu trösten vermochte.
Ein ungewöhnliches Buch, in einer schönen und klaren Sprache geschrieben, das von tiefer Trauer und hoffnungsvollen Neuanfängen erzählt.