Die Familie des jungen Erzählers lebt in Bangalore: Vater, Mutter, der Onkel, der Erzähler und seine Schwester. Die Mutter kümmert sich um den Haushalt, der Vater arbeitet als Handelsvertreteter und der Onkel studiert noch.
Jeden Morgen putzt der Vater die Schuhe und zieht ein gebügeltes Hemd an. Er sieht aus wie ein leitender Angestellter, doch in Wahrheit ist er ein kleines Licht. Seine Familie bringt er nur schlecht über die Runden – als man ihm kündigt, stehen alle vor dem Nichts.
Da entschließt sich der Onkel, den Sprung in die Selbstständigkeit zu wagen. Er gründet den Gewürzhandel »Sona Masala« und der Vater bringt seine letzten Ersparnisse ein. Dank des Geschäftssinns des Onkels floriert das Geschäft und die Geldsorgen sind bald Vergangenheit.
Die Familie zieht um, verlässt ihre einfache Behausung und bezieht ein luxuriöses Anwesen. Die Mutter und die Schwester geben das Geld mit vollen Händen aus. Und der Erzähler? Er lebt ziellos in den Tag hinein.
Bald werden vielversprechende Ehen geschlossen, doch der Reichtum der Familie erweist sich als heimtückischer Fluch …
Ein Leben in Luxus und Behäbigkeit
Vivek Shanbhag erzählt von Aufstieg einer indischen Familie, die sich mit Glück und Verstand aus einfachen Verhältnissen hochgearbeitet hat. Der Onkel wird zum alleinigen Ernährer seiner Sippe, sein Wort ist ungeschriebenes Gesetz, die Wünsche liest man ihm von den Lippen ab.
Mit dem wachsenden Wohlstand setzt der moralische Niedergang ein: Die Schwester gebärdet sich als Neureiche und demütigt die Familie ihres Ehemanns. Der nichtsnutzige Erzähler spekuliert auf sein Erbe und weigert sich, einer Arbeit nachzugehen. Um den Schein zu wahren, erhält er eine Anstellung im Familienunternehmen, doch seinen Posten eines »Direktors« verschläft er tagtäglich und verbringt den Tag am liebsten im Café.
Erst als der Erzähler heiratet, die intelligente und energiegeladene Anita, geraten die Dinge durcheinander. Anita stellt die Autorität des Onkels in Frage und treibt ihren phlegmatischen Mann zur Arbeit an. Nichts ist mehr wie es war, die Familienstrukturen werden »ghachar ghochar« – ein heillos verworrener gordischer Knoten.
Der knappe Roman ist eine zeitlose Geschichte über zuviel Geld, das korrumpiert – und ein ironisches Gesellschaftsportrait des urbanen Indien. Kurzweilige zeitgenössische Indien-Lektüre, die sich entspannt an einem Abend weglesen lässt.