Brighton, September 1984. In drei Wochen wird die IRA eine Bombe im Grand Hotel zünden. Philip Finch, genannt Moose, arbeitet dort als Hotelmanager. Früher war der Spitzensportler ein Frauenschwarm, jetzt lebt er zurückgezogen als alleinerziehender Vater.
Seine achtzehnjährige Tochter Freya ist sein ganzer Stolz, sie soll studieren. Doch derzeit jobbt Freya im Grand an der Rezeption und rätselt, was sie mit ihrem Leben anfangen will.
Moose dagegen sieht seinem großem Moment entgegen, zum Parteitag der Konservativen wird Margaret Thatcher mitsamt ihrem Kabinett im Grand Hotel logieren. Wenn in 24 Tagen alles gut läuft, winkt eine saftige Beförderung. Während er die Mannschaft zu Höchstleistungen anstachelt, checkt Roy Walsh in Zimmer 629 ein.
Nach einem prickelnden Smalltalk geht der attraktive junge Mann Freya nicht mehr aus dem Kopf. Verstohlen sucht sie die Gelegenheit, ihm »zufällig« zu begegnen …
In Schutt und Asche
In der Nacht des 12. Oktober 1984 explodiert eine Bombe im Grand Hotel. Die IRA wollte Margaret Thatcher töten und möglichst viele Kabinettmitglieder mitreißen. Fünf Menschen kamen ums Leben, mehr als dreißig wurden verletzt. Thatcher entkam dem Anschlag knapp.
Vor diesem Hintergrund entspinnt Jonathan Lee seinen spannenden Roman, in dem Moose, Freya und der Attentäter Roy Walsh (der in Wirklichkeit Patrick Magee hieß) auf Tag X zusteuern. Sprachlich elegant, mit viel Empathie und trockenem Humor erzählt er vom Leben und den Träumen dreier Menschen, deren Schicksal am 12. Oktober besiegelt sein könnte.
In Belfast lebt der Katholik Roy Walsh in einem protestantischen Viertel, tagsüber arbeitet er als selbstständiger Installateur, die Nacht gehört der IRA. Seit sein Vater bei einer Demonstration starb, glaubt Roy am Zorn auf die englischen Truppen zu ersticken.
Im Luxushotel in Brighton strapaziert eine dekadente Klientel die Nerven der Angestellten bis zum Anschlag. In ruhigen Minuten blickt Moose wehmütig zurück auf seine geplatzten Träume, doch bald schaut er wieder energisch nach vorn, dankt dem Leben für seine Tochter Freya und arbeitet daran, dass seine bildschöne Kollegin Marina ihn endlich erhört.
Den sympathischen Moose schließt man schnell ins Herz und wünscht sich, dass das Ganze für ihn und seine Tochter gut ausgehen wird. Auch wenn beim Anschlag ein Teil des Gebäudes bis in den Keller einbrechen wird.