Als der Synchronsprecherin Frieda im Studio die Stimme versagt ist sie reif für eine Auszeit. Ihr Freund Jonas hat eine unschlagbare Gelegenheit an der Hand: über den Jahreswechsel kann Frieda ein Boutiquehotel an der Algarve hüten. Weihnachtsbesuch von Jonas inklusive.
In Portugal wird Frieda freundlich von der Besitzerin begrüßt, dann ist sie für die nächsten Wochen allein. Mit sich, ihren Gedanken, und dem Hotelhund Otto.
Ab und an kommen der Hausmeister oder Handwerker vorbei, ansonsten sind Friedas Tage bestimmt vom Einkaufen, Kochen und Strandspaziergängen an der rauen Küste.
Während Weihnachten und der Besuch von Jonas näher rücken, lässt Frieda ihre Gedanken fliegen. Zu ihrer Kindheit bei Adoptiveltern in der niedersächsischen Provinz, und zu der Frage, was Zugehörigkeit ausmacht …
Wintertage im Sommerparadies
Erschienen ist »Hotel Paraíso« im Spätsommer, aber eigentlich ist es ein perfektes Herbst- und Dezember-Buch. Es handelt vom Runterkommen, von ereignisarmen und mühelos ineinander fließenden Tagen, in denen Frieda sich drängenden Fragen ihrer Kindheit und Gegenwart stellt.
Aufgewachsen in einem niedersächsischen Dorf erinnert sich Frieda an ihre Schulfreundinnen und die Tankstelle, wo sie bei liebevollen Eltern und Großeltern aufwuchs. Erst spät erfuhr sie, dass sie als Baby adoptiert worden war.
»Hotel Paraíso« ist ein heiteres und poetisches Buch, das keiner stringenten Handlung folgt, sondern sich ebenso wie seine Protagonistin Frieda entspannt treiben lässt. Feine Alltagsbeobachtungen und wunderbare Sprachbilder verleiten zum Innehalten und Nachdenken.
Während ums Hotel und am Strand die Winterstürme tosen, schaltet Frieda einen Gang runter und genießt die nur langsam verstreichende Zeit. Perfekt auch als Adventsbuch in aufgeregten Zeiten.