Lost in Translation

Tokio, Hochhaus, Nacht
Charlotte fühlt sich einsam in Tokio

Bob und Charlotte sind der Arbeit und der Liebe wegen in Tokio, wären aber viel lieber daheim in Amerika. Bob (Bill Murray) ist ein abgehalfterter Schauspieler, der an einer saftigen Midlife-Crisis leidet. Die Japaner liegen ihm erstaunlicherweise immer noch zu Füßen und so dreht er in Tokio einen Werbespot für Whiskey. Mit seiner Ehefrau führt er einsilbige Telefonate, die ihn in der Fremde nicht zu trösten vermögen.

Die Yale-Absolventin Charlotte (Scarlett Johansson) ist jung, schön, verliebt und frisch verheiratet. Sie begleitet ihren Ehemann John, einen viel beschäftigten Fotografen, auf eine Auftragsreise nach Japan. Während John ständig in der Stadt unterwegs ist, schlägt Charlotte die Zeit mit sinnfreien Beschäftigungen tot. Sie unternimmt kleine Spaziergänge durch die Straßenschluchten, starrt aus ihrem Hotelzimmer auf die Skyline von Tokio oder blättert gelangweilt in Hochglanzmagazinen.

Tokio, Skyline
Die nächtliche Skyline ist von entrückter Schönheit

In einer ebenso schlaflosen wie einsamen Nacht strandet Charlotte in der Bar ihres Hotels. Dort trifft sie auf den viel älteren Bob, der sich in Tokio ebenso verloren und einsam fühlt wie sie. Übernächtigt, resigniert und mit lakonischem Galgenhumor beginnen die beide eine Konversation.

Es wird der Auftakt eines nächtlichen Streifzugs durch Tokio, der das ungleiche Paar zu Gefährten in der Fremde macht …

Zu zweit unter Fremden

Regisseurin Sofia Coppola verarbeitete in diesem Film ihre eigenen Erfahrungen als Amerikanerin in Tokio. Der Film erzählt von Sprachlosigkeit, kulturellen Missverständnissen und der seltsam entrückten Verbundenheit von Landsleuten in der Fremde.

Der Film wurde in 2004 zu Recht mit internationalen Preis überhäuft, darunter der Golden Globe und der César für den besten Film, sowie der Oscar für das beste Original-Drehbuch, welches ebenfalls von Sofia Coppola verfasst wurde.

Scarlett Johansson gelang mit diesem Film der internationale Durchbruch, während Bill Murray eine der besten schauspielerischen Leistungen seiner Karriere darbot, für die er ebenfalls mit einem Golden Globe geehrt wurde.

Niemals wurden eine Skyline, Straßenschluchten und eine Hotelbar schöner in Szene gesetzt. Der Film ist vor allem eines: eine melancholische Hommage an die Stadt Tokio, die hier als Hauptdarstellerin brilliert.

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