She said

New York, 2017. Nach den Enthüllungen über sexuelle Belästigung bei Fox News nimmt die New York Times die gesamte Unterhaltungsbranche unter die Lupe.

Die Journalistinnen Jodi Kantor und Megan Twohey stoßen dabei auf den Filmproduzenten Harvey Weinstein, der von den Schauspielerinnen Rose McGowan und Ashley Judd des Missbrauchs beschuldigt wird.

Auf den folgenden Seiten beschreiben wir, was die ersten mutigen Quellen motivierte und wie sie mit sich rangen, das Risiko einzugehen und die Mauer des Schweigens, die Harvey Weinstein umgab, zu durchbrechen.
JODI KANTOR UND MEGAN TWOHEY - in ihrem Vorwort zu SHE SAID

Kantor und Twohey durchleuchten Weinsteins Produktionsfirma und kontaktieren ehemalige Mitarbeiterinnen und Schauspielerinnen. Dabei setzt sich nach und nach das Bild eines toxischen Umfelds zusammen, in denen Weinstein über Jahrzehnte zahllose junge Frauen belästigt, bedrängt und missbraucht hat.

Wer nicht nachgab, war in der Filmwelt verbrannt, Weinstein hatte die Macht Karrieren zu beenden. Wer sich beschwerte oder ihn anzeigte, wurde mit Abfindungen ruhig gestellt und zu lebenslangen Schweigen verpflichtet.

Kantor und Twohey wird klar, dass es viele Mitwisser gibt. Sie begeben sich auf eine zermürbende Suche nach der Nadel im Heuhaufen: einem Zeugen, die öffentlich über die Vorfälle reden darf …

Ein Schlüsselrolle spielte ... ein langjähriger Mitarbeiter Weinsteins, der das, was er wusste, immer stärker als Belastung empfand. Die bislang unbekannte Quelle half uns, seinem Boss am Ende die Maske vom Gesicht zu reißen.
JODI KANTOR UND MEGAN TWOHEY - in ihrem Vorwort zu SHE SAID

Das System Weinstein

Mit ihren Enthüllungen über Harvey Weinstein schrieben Jodi Kantor und Megan Twohey Journalismus-Geschichte und bereiteten den Boden für den gesellschaftlichen Wandel durch die #metoo-Bewegung.

In ihrem Buch zeichnen sie die schwierigen Recherchen nach, in dessen Verlauf ihnen zwar zahlreiche Frauen von verstörenden Übergriffen Weinsteins berichteten, aber keine von ihnen an die Öffentlichkeit gehen konnte oder wollte.

Dies ist auch eine Geschichte über investigativen Journalismus. ... Wir beschreiben, wie wir Geheimnissen auf die Spur kamen, Informationen festklopften und die Jagd nach der Wahrheit über einen mächtigen Mann auch dann noch fortsetzten, als dieser sich hinterhältiger Taktiken bediente um unsere Arbeit zu sabotieren.
JODI KANTOR UND MEGAN TWOHEY - in ihrem Vorwort zu SHE SAID

Die einen, weil das Brechen des Non-Disclosure-Agreements (NDA) sie ruiniert hätte, die anderen, weil sie fürchteten, von der Klatschpresse zum Mittelpunkt eines »Sex-Skandals« gemacht zu werden. Unter ihnen so Prominente wie Gwyneth Paltrow.

Regisseurin Maria Schrader (Vor der Morgenröte) inszenierte dieses wahre Geschichte als ein packendes Drama über investigativen Journalismus, der Behauptungen verifizieren und belegen muss. Dabei vermeidet sie jede Form von Voyeurismus, stellt die Übergriffe nicht nach, sondern setzt auf die Berichte der Frauen und auf die Kraft der Vorstellung.

Ein leiser und dennoch packender Film, überzeugend gespielt von den Hauptdarstellerinnen Carey Mulligan (Mudbound) als Megan Twohey und Zoe Kazan (Olive Kitteridge) als Jodi Kantor.

Ashley Judd (die nicht nur während der Dreharbeiten zu »Frida« mit Weinstein zu tun hatte) bewies im NYT-Artikel als erste Schauspielerin den Mut sich öffentlich zu äußern, und spielt sich im Film selbst.

Gedreht wurde der Film in New York und Umgebung. Da während der Dreharbeiten in 2021 viele der NYT-Mitarbeiter*innen Corona-bedingt im Homeoffice waren, hatte die Crew ideale Drehbedingungen in den Redaktionsräumen der Zeitung. Zu den Drehorten gehören das New York Times Building und der nahe gelegene Bryant Park in Midtown Manhattan, sowie das Orsay Restaurant auf der Upper East Side.


Das der Verfilmung zu Grunde liegende Buch geht über die Handlung des Films noch hinaus und erzählt auch, wie es nach der Veröffentlichung des NYT-Artikels weiterging.

Jodi Kantor, Megan TwoheyShe said Judith Elze, Katrin Harlaß Tropen 2022
She SaidUniversal© Universal Studios. Alle Rechte vorbehalten.
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