Die schwedische Journalistin Kim Wall ist dreißig Jahre alt, bald will sie als Korrespondentin nach China gehen. Doch zuvor wartet noch eine Reportage vor ihrer Haustür.
Für ein Interview geht sie in Kopenhagen an Bord eines selbstgebauten U-Bootes. Am nächsten Morgen meldet ihr Freund sie als vermisst.
Die dänische Polizei nimmt die Ermittlungen auf. Bald spürt sie das gesunkene U-Boot auf, kurze Zeit später nimmt sie dessen Besitzer fest. Er behauptet, die Journalistin vor dem Untergang des Schiffs am Festland abgesetzt zu haben.
Jens Møller, Chef der Kopenhagener Mordkommission, leitet die Ermittlungen. Zehn Tage nach dem Verschwinden von Kim Wall wird ein Frauentorso an der Küste der Insel Amager angespült. Ein DNA-Test bringt Gewissheit.
Der Verdächtigte passt daraufhin seine Aussagen an, erzählt etwas von einem Unfall und sagt, er habe die Leiche in Panik entsorgt. Schnell wird klar, dass er lügt. Doch den Ermittlern und dem Staatsanwalt fehlen sowohl das Mordmotiv als auch schlüssige Beweise.
Taucher sollen die dringend benötigten Beweisstücke auf dem Grund des Öresunds finden. Meter für Meter suchen sie den Meeresboden ab …
Menschsein inmitten der Finsternis
Die Serie beruht auf dem wahren Fall der Journalistin Kim Wall, die im Sommer 2017 von dem dänischen Konstrukteur Peter Madsen ermordet wurde. Tobias Lindholm (Borgen, Die Jagd, A war) verarbeitete als Drehbuchautor und Regisseur die Ermittlungsarbeiten zu einer ebenso leisen wie spannenden Serie, die bar jeglicher Sensationslust von der Mühsal polizeilicher Arbeit erzählt.
Ganz bewusst wollte er dem Täter keine Plattform bieten, dessen Namen nicht nennen und ihn nicht ein einziges Mal in der Serie zeigen. Nicht bei der Festnahme, nicht bei den Befragungen, nicht vor Gericht.
Stattdessen stellte er den Leiter der Mordkommission, Jens Møller, sowie dessen Team ins Zentrum der Serie. Lindholm sprach mit den Tauchern, die wahre Sisyphos-Arbeit geleistet hatten, und den Eltern von Kim Wall, welche die Dreharbeiten unterstützten.
Selten wurde die Polizeiarbeit so realistisch dargestellt, eine Abfolge frustrierender Fleißarbeiten und durchgeackerter Nächte. Und selten war Dänemark so grau wie in dieser Serie. Lange Kamerafahrten durch triste Büroflure und melancholische Filmmusik unterstreichen das Drama des Ermittlers und die Trauer der Hinterbliebenen.
Und so ist die Serie letztlich auch die Charakterstudie eines Mannes, der beharrlich bleibt und eine Freundschaft mit den Eltern des Mordopfers eingeht, was seine kriminalistische Arbeit zu einem emotionalen Drahtseilakt macht. Getragen wird »The Investigation« vom berührenden Spiel Søren Mallings (Countdown Copenhagen, Borgen), dem die Erschöpfung von Episode zu Episode immer deutlicher ins blasse Gesicht geschrieben steht.
Und auch die Nebenrollen sind mit hochkarätigen dänischen Schauspielern besetzt, darunter Pilou Asbæk (Borgen, A war) als Staatsanwalt Jakob Buch-Jebsen, Pernilla August (Die Erbschaft) als Kims Mutter Ingrid Wall und Rolf Lassgård (Nach der Hochzeit, Kommissar Wallander) als Vater Joachim Wall.
Gedreht wurde die Serie an Originalschauplätzen in Dänemark und Schweden. Drehorte waren Kopenhagen, das schwedische Trelleborg sowie der Öresund, Schauplatz der wochenlangen Suchaktionen durch dänische Taucher.
Kim Walls Eltern waren in die Dreharbeiten mit einbezogen, sie gaben Lindholm auch die Erlaubnis, das Herz zu filmen, das Menschen in Gedenken an ihre Tochter am Ostseestrand aus Steinen gelegt hatten. Die an den Ermittlungen beteiligten Polizeitaucher spielen sich selbst, und auch Joachims und Ingrid Walls Hund Iso taucht in der Serie als ihr Familienhund auf.