1961. Die Lehrerin Martha, der Fischer Lars und seine Frau Lise leben auf auf Tristan da Cunha, eine der abgelegensten Inseln der Welt. Das britische Überseegebiet liegt mitten im Atlantik, Tausende Kilometer von nächsten Festland entfernt.
Wie die meisten Bewohner haben auch Martha und Lise die Insel noch nie verlassen, einzig Lars reist regelmäßig geschäftlich nach England und bleibt wochenlang fort.
Im Mutterland lernt Lars die Floristin Yvonne kennen, verliebt sich in sie und kehrt der Heimat und seiner Familie den Rücken. Lise und der gemeinsame Sohn Jon bleiben ohne Erklärung zurück.
Während Lars in England ein neues Leben beginnt, unterrichtet Martha auf Tristan den eigenwilligen Jon. Auch ihre Ehe ist unglücklich, vergeblich sehnt sie sich nach einem eigenen Kind.
Als aus heiterem Himmel der Vulkan ausbricht, müssen die Insulaner in Windeseile fliehen. Die Menschen werden zur unbewohnten Nachbarinsel Nightingale gebracht, von dort will man sie nach Kapstadt evakuieren.
Während das Schiff zum Aufbruch drängt, sucht Lise verzweifelt nach ihrem Sohn Jon …
Heimatlos und isoliert
Vor dem Hintergrund des historischen Vulkanausbruchs von 1961 erzählt Marianna Kurtto die Geschichte dreier Suchender, die sich nach Liebe, Anerkennung und Zugehörigkeit sehnen.
Lars und Lise, Martha und ihr Mann Bert sind in erkalteten, erstarrten Ehen gefangen, aus denen sich sich auf ganz unterschiedliche Weise befreien und nach einer neuen inneren Heimat suchen.
In poetischer Sprache spiegelt Marianna Kurtto die innere Zerrissenheit ihrer Figuren mit der rohen und unvorhersehbaren Naturgewalt, welche die Menschen auf lange Zeit ihrer Heimat berauben wird. Vieles deutet sie dabei nur an, erst das Finale wirft ein klareres Licht auf die Zerwürfnisse und inneren Abgründe der Figuren.
Ein außergewöhnlicher lyrischer Roman, der beim Lesen Muse erfordert, um die Sprache und die entstehenden Bilder nachhallen zu lassen. Und so umweht Lise, Martha und Lars bis zuletzt etwas Unausgesprochenes und zutiefst Intimes.
