Es ist Anfang Dezember, Advent. Für zwei Freundinnen ist dies eine hektische Zeit, denn die beiden betreiben in Frankfurt ein Café.
Die eine ist Mutter zweier kleiner Kinder, ihren Ehemann hat sie vor Jahren verloren. So plötzlich, so unerwartet, dass sie den Verlust bis heute nicht verkraftet hat.
Die andere, Lilli, ist sehr früh Mutter geworden und hat eine schwierige Familiengeschichte. Sie ist diejenige, die ihre Freundin immer wieder mitreißt und ihr Kraft gibt weiterzumachen. Ohne Lilli wäre das Café nie Wirklichkeit geworden.
Und dann teilen die beiden Frauen noch einen Traum. Gemeinsam besitzen sie ein Haus, nicht weit entfernt, in Kirchzell im Odenwald. Es ist marode und noch nicht bewohnbar, das Dach ist offen und die Fenster fehlen.
Das Haus ist ein Luxus, den sie sich eigentlich nicht leisten können, ein Ort, an dem sie in ihren Träumen glückliche Stunden verbringen. Irgendwann wollen sie dort gemeinsam Weihnachten feiern.
Aber das Geld und die Kraft sind knapp. Es wird Ewigkeiten dauern, bis aus dem Haus ein Heim wird. Doch dann taucht der Amerikaner Bill im Café auf. Er ist einsam, ein bisschen seltsam, aber beherzt und voller Tatkraft …
Die Zeit der Unruhe
Die Adventszeit ist die Zeit der Feiern und der Freundschaft, ein Monat, in dem man die Verbindung zu anderen sucht. Und obwohl sich viele nach Besinnlichkeit sehnen, ist es für die meisten eine ungemein stressige Zeit. Rastlose Tage, in denen gebacken und geschmückt wird, Geschenke besorgt werden und der Dezember mit Riesenstiefeln auf Weihnachten zurast. Dem Fest der Familie.
Was aber, wenn es die Familie so nicht gibt? Wenn Menschen bitterlich vermisst werden oder der Zusammenhalt fehlt? Dann schmerzen Einsamkeit und Trauer wie ein tief sitzender Stachel. Weihnachten und Silvester werden zu gefürchteten Tagen, das Jahresende eine Woche, die man aus dem Kalender tilgen möchte.
Von einer solchen Adventszeit, zwischen Trauer, Wehmut und Neuanfang handelt Zsuzsa Bánks Weihnachtsgeschichte. Mit ihrer ganz eigenen, poetischen Sprache erzählt sie von den Menschen im Café, von den Lebenswegen der Freundinnen und von Bill. Dem Mann, der den beiden Frauen das schönste Geschenk macht: das erste Weihnachtsfest in ihrem Odenwald-Haus.
»Weihnachtshaus« ist eine Geschichte über das Weitermachen, über innige Freundschaft und Großzügigkeit. Ein Buch, das entschleunigt und viel über Bánks Heimatstadt Frankfurt erzählt. Und vor allem ist es ein richtig schönes Weihnachtsbuch.