Whiteout

BuchoverHanna hat schon als Kind davon geträumt Polarforscherin zu werden. Gemeinsam mit ihrem Bruder Jan und ihrer Freundin Fido wandelte sie auf Scotts und Amundsens Spuren: Hanna war Amundsen, Fido der glücklose Scott und Jan war Scotts Helfer Wilson.

Jetzt ist Hanna am Südpol – und am Ziel ihrer Träume. Mit einem kleinen Team forscht sie in der Antarktis und leitet eine Mission, die neue Erkenntnisse über unser Klima verspricht.

Doch dann erhält sie von Jan eine kryptische E-Mail: »Lieber Amundsen, Scott ist tot. Melde dich, Wilson.« Ist Fido tot?

Mit einem Schlag suchen Hanna die Erinnerungen an die gemeinsame Jugend heim. Und mit ihnen die bohrende Frage, wieso Fido vor zwanzig Jahren den Kontakt abrupt beendete.

Hanna verliert sich in Tagträumen und trüben Stimmungen, sie wird unkonzentriert, reagiert gereizt und macht Fehler.

WhiteoutUnd dann setzt auch noch ein dichter Schneesturm ein. Der Erfolg der Mission ist gefährdet und das Gefüge des Teams gerät bedrohlich ins Wanken …

Über der eisigen Weite liegt eine Stille, glatt wie Emaille.
ANNE VON CANAL - Whiteout

Vom wortlosen Verschwinden

»Whiteout« ist ein Zustand der Desorientierung, der bei schneebedeckten Boden und gedämpften Licht entstehen kann. Kontraste lösen sich auf, Boden und Himmel verschmelzen nahtlos miteinander. Der weißgraue Raum scheint zugleich leer und unendlich, Beklemmungen und Desorientierung sind die Folge.

Antarktis
Hanna leitet in der Antarktis ein Forschungsprojekt

Anne von Canal nutzt dieses Phänomen als verbindende Metapher, um von einer Polarexpedition zu erzählen und einer Jugendfreundschaft, die sich auf unerklärliche Weise im Nichts verliert.

Während Hanna und ihre Kollegen am Südpol gegen die feindlichen Bedingungen kämpfen, erzählt der Roman in Rückblenden von Hanna und Fido, die in den Siebzigerjahren zu Freundinnen werden. Es ist eine behütete Kindheit, in der man sich auf Geburtstagen bei »Mord im Dunkeln« gruselt, im Fernsehen mit Robert Lemke Berufe errät und Fido gegen ihre autoritären Eltern aufbegehrt.

In kurzen und intensiven Szenen gelingt das Portrait einer Freundschaft, die für Hanna alles bedeutete: Fido, das waren gemeinsame Nachmittage und glückliche Ferien, geteilte Träume und eine aufregende Zukunft, die man Seite an Seite erobern würde. Doch das Ende der Jugend markiert auch das Ende der Illusionen und die Freundschaft zerplatzt wie eine Seifenblase.

Raue Tage in der Antarktis wechseln in diesem Buch mit Momentaufnahmen einer westdeutschen Jugend. Sie fügen sich zu einem stimmungsvollen und kurzweiligen Roman, der das Vergängliche unserer Beziehungen und Träume beleuchtet.

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