Ingrid ist 66 und noch nicht alt. Alt kommt später, mit 75 vielleicht.
Das denkt sie, während sie mit Krücken über den glühenden Sandstrand zu ihrer Liege humpelt. Sechs Euro pro Tag, dabei wäre im Hotel alles inklusive. Schimpft Apple, Ingrids vernünftige Tochter, die ihrer Mutter die Reise geschenkt hat.
Vor dreißig Jahren war Ingrid schon einmal hier. Gemeinsam mit Apple lebte sie in einem schmuddeligen Zelt am Strand, verkaufte am großen Felsen selbstgemachten Schmuck, verdrehte barbusig den Männern den Kopf.
Sommer an der türkischen Schwarzmeerküste. Für Lale und ihre vier älteren Schwestern ist es der letzte Schultag vor den großen Ferien.
Lale verabschiedet sich tränenüberströmt von ihrer geliebten Lehrerin, die nach Istanbul ziehen wird. Doch bald ist ihr Kummer vergessen: Auf dem Heimweg tollen die Mädchen mit ein paar Jungs ausgelassen im Meer und genießen den Sommer.
Ihr harmloser Spaß löst im Dorf einen Skandal aus.
Christian Eschenbach hat in seinem Leben schon einiges in den Sand gesetzt, darunter auch ein gut gehendes Softwareunternehmen. Er ging bankrott, weil er seinen aufgeblasenen Kompagnon nicht ausstehen konnte und ihm dies eines Tages direkt ins Gesicht sagte.
Nach dem Konkurs landete Eschenbach hart auf dem Boden. Sein Berliner Loft mit all seinen Annehmlichkeiten gab er zwangweise auf. Vorbei, die glücklichen Zeiten, als er von seiner Dachterrasse in den Zoo blickte.
Fünf Länder, fünf Geschichten. Freundschaften, die an einem Wendepunkt stehen. Liebende, die sich finden oder verlassen. Einsame, die sich unter Menschenmassen verlieren.
Im Mittelpunkt dieses Films stehen junge Menschen um die dreißig, die an sehr verschiedene Orte reisen. Sie besuchen die beste Freundin, einen ehemaligen Geliebten, sie treffen alte Freunde und lernen Fremde kennen.
Ellen (Maria Simon) und Felix (August Diehl) durchqueren die USA, von Ost nach West.
Der smarte Jonathan Pine ist der diskrete und stets hilfsbereite Nachtmanager eines Kairoers Luxushotels. Während draußen vor der Tür der Arabische Frühling tobt, lässt sich Pine mit Sophie, der Geliebten des steinreichen Hotelbesitzers Hamid ein. Sophie übergibt Pine Geheimdokumente über Waffengeschäfte, die den britischen Geschäftsmann Richard Onslow Roper belasten.
Roper pflegt ein Image als selbstloser Philanthrop, der einen Teil seines Vermögens für humanitäre Zwecke einsetzt.
Robert Taro ist Bürgermeister von Marseille und er liebt seine Stadt. Seit zwanzig Jahren hat er die Geschicke der Hafenmetropole bestimmt, jetzt denkt er über einen Rückzug ins Private nach. Er möchte mehr Zeit mit seiner seiner Frau Rachel verbringen, die als begabte Cellestin regelmäßig auf Konzertbühnen steht.
Seine Tochter Julia ist mit Anfang zwanzig wieder aus Kanada zurückgekehrt, mit einer Freundin bewohnt sie ein ebenso lässiges wie großzügiges Loft.
Eigentlich wollten Felix, Marc und Bernhard nur zusammen fernsehen, doch nun liegt die Reise ihres Lebens vor ihnen.
In Marcs orangefarbenem VW-Bus fahren sie nach Südfrankreich. Dort wartet zwischen Cassis und La Ciotat ein Haus, das Felix von seinem Onkel geerbt hat.
Auf einem Autobahnrastplatz lesen sie Lilith auf, die »Amore am Arsch!« ruft und triumphierend aus einem Sportwagen springt. Später stößt Zoe dazu, mit gebrochenem Herzen, und dann Jeanne, mit gebrochener Nase.