Die Saat

Auf der Suche nach seinem Neffen verschlägt es den Münchner Kommissar Max Grosz nach Spitzbergen … Packender Öko- und Wirtschaftsthriller vor grandioser arktischer Kulisse.

Die Ankunft auf Spitzbergen war fantastisch. Die Luft ist so klar, die Landschaft atemberaubend. ... So ein Aufenthalt in der Natur kann wie ein „Reset“ wirken und uns zum Nachdenken bringen: Warum zerstören wir unseren Planeten mit Umweltverschmutzung? Warum holzen wir die Wälder ab? Warum töten wir all diese Tiere? Sind wir wahnsinnig geworden?
INGRID BOLSø BERDAL (Thea Koren)

Der junge Umweltaktivist Victor Vegener untersucht Machenschaften des internationalen Agrarkonzerns BSG. Seine Recherchen führen ihn zum internationalen Saatguttresor auf Spitzbergen, dann verliert sich seine Spur.

Der Fund einer Blutspur überzeugt die Polizistin Thea Koren / © ARD Degeto / Odeon Fiction GmbH / NRK

In München spürt Viktors Onkel, Kommissar Max Grosz, das an dem Verschwinden seines Neffen etwas faul ist. Empört über die schlampigen Ermittlungen der norwegischen Polizei reist er nach Spitzbergen.

Seine erste Begegnung mit der ermittelnden Polizistin Thea Koren verläuft katastrophal. Bei einer Erkundungsfahrt stößt Max sie mit seiner überheblichen Art derart vor den Kopf, dass Thea ihn in der Einöde zurück lässt. Und das mitten im Eisbärenland.

Doch Max findet tatsächlich eine Spur, und Thea schämt sich für ihre schlampigen Ermittlungen. Zu sehr war sie mit ihren eigenen Problemen beschäftigt. Sie beschließt, Max zu unterstützen. Und entdeckt eine ungeahnt leise Seite hinter seiner schroffen Fassade.

Unterdessen verfolgt der BSG-Konzern in Brüssel seine strategischen Ziele. Während CEO Sven Benjamin als vermeintlicher Öko-Aktivist Greenwashing betreibt, zieht Lobbyist Jon Hoffmann im Hintergrund die Fäden.

EU-Kommissarin Jule Kronberg trifft Lobbyist Jon Hoffmann / © ARD Degeto / Odeon Fiction GmbH / NRK

Eine groß angelegte feindliche Übernahme ist geplant. Doch die frisch gekürte EU-Wettbewerbshüterin Jule Kronberg wertet die Expansion als ein kartellrechtliches Monopol …

Am Anfang stand eine kurze Agenturmeldung. AFP berichtete, dass zu Beginn des Bürgerkriegs in Aleppo unbekannte Söldner den lokalen Saatgut-Bunker gestürmt und alle uralten Samen vernichtet hatten. ... Und schließlich tauchten Schlagzeilen auf, dass ein großer deutscher Chemiekonzern einen Saatgut-Giganten aus den USA übernehmen will.
CHRISTIAN JELTSCH & AXEL HELLSTENIUS (Creator und Headwriter)

Die internationale Koproduktion überzeugt als packender Genremix aus Thriller und Wirtschaftskrimi, der vor dem Hintergrund weltweiter Lebensmittelkrisen von industrieller Profitgier erzählt. Dreh- und Angelpunkt der Serie ist der »Svalbard Global Seed Vault«, der auf Spitzbergen (Svalbard) als eine Art Arche Noah fungiert und Saatgut wichtiger Nutzpflanzen für den Katastrophenfall lagert.

Thea Koren vertraut sich Max an / © ARD Degeto / Odeon Fiction GmbH / NRK

Neben dem clever konstruierten Plot besticht die Serie durch grandiose Panoramen der menschenleeren Landschaft Spitzbergens, die mit der hektischen Betriebsamkeit der EU-City Brüssel kontrastiert.

Und auch das deutsch-norwegische Ensemble überzeugt auf breiter Linie. Allen voran Heino Ferch (Der Palast) als Max Grosz und Ingrid Bolsø Berdal als Polizistin Thea, zwischen beiden stimmt ganz offensichtlich die Chemie. Gern sieht man ihrer zaghaften Annäherung zu; zwischen zwei Menschen, denen das Leben auf ganz unterschiedliche Weise übel mitgespielt hat.

Am Schauplatz Brüssel glänzt Rainer Bock (Westwall, Zwei Leben) als charismatischer Lobbyist Hoffmann, im schwarzem Rolli und mit cool getrimmten Bart kommt er ebenso kultiviert wie durchtrieben daher. Und Friederike Becht (Parfum) überzeugt als seine Gegenspielerin Jule Kronberg, die als Realpolitikerin für die Verwirklichung ihrer Ideale kämpft.

Gedreht wurde die Serie in Norwegen, Deutschland, Belgien und Tschechien. Zu den Drehorten auf Spitzbergen gehörten im Sommer 2022 neben Longyearbyen die Umgebung des nahe gelegenen Saatguttresors, als Hochsicherheitsbereich ließ dieser jedoch keine Innenaufnahmen zu.

Lennart führt Max und Thea durch den Saatguttresor / © ARD Degeto / Odeon Fiction GmbH / NRK / Dusan Martincek

Nach längerer Location-Suche wurde die Crew in Prag fündig, dort verwandelten die Szenenbildner einen U-Bahn-Versorgungsschacht und einen Turbinenraum in das Innere des Global Seed Vaults. Die Laborszenen wurden in der TU München gedreht.

Spitzbergen ist der nördlichste besiedelte Teil der Erde, weit entfernt vom norwegischen Festland. Es war somit eine extreme logistische Herausforderung, mit all dem benötigten Equipment auf die Insel zu kommen. ... die Dreherfahrungen in Spitzbergen (sind) einerseits das Anstrengendste, aber zeitgleich auch mit das Außergewöhnlichste und Spannendste, was ich in meiner filmischen Laufbahn erlebt habe.
ALEXANDER DIERBACH (Regie)

Sendetermine Das Erste

Episoden 1 – 4: Sa, 9.12.2023, ab 20:15 Uhr
Episoden 5 – 6: So, 10.12.2023, ab 20:15 Uhr

alle Folgen und ein Making-Of ab 1.12.2023 in der ARD Mediathek