April 1986. Der dreizehnjährige Bauernsohn Artjom streift über die Felder und macht eine verstörende Entdeckung: Das Vieh blutet aus den Ohren und kurz darauf fallen die Vögel tot vom Himmel. Im benachbarten Tschernobyl ist der Reaktor explodiert.
In Pripyat und Umgebung evakuiert man die Bevölkerung, Artjom wird mit seiner Familie nach Minsk gebracht. Dort hoffen sie auf einen Unterschlupf bei Verwandten, doch man jagt sie fort wie Aussätzige.
Lara lebt in Berlin. Heute ist ihr sechzigster Geburtstag und eigentlich sollte es ein freudiger Tag sein. Ihr Sohn Viktor, ein begabter Pianist, gibt an diesem Abend das wichtigste Konzert seiner Karriere: die Aufführung seiner ersten eigenen Komposition.
Doch Viktor ist für Lara nicht erreichbar. Und es sieht nicht so aus, als ob er diesen Abend mit ihr teilen wollte. Auch sonst ruft niemand bei ihr an.
Am 26. April 1986 findet im Kernkraftwerk Tschernobyl eine Notfallübung statt. Im Schaltraum liegen die Nerven aller Beteiligten blank, denn der Sicherheitstest soll trotz ungünstiger Bedingungen durchgezogen werden.
Während der Übung geraten die Abläufe außer Kontrolle, Schichtleiter Akimov drückt den Notschalter – und dann fliegt der Reaktor in die Luft. Eine gewaltige Explosion erschüttert das Kraftwerk, der brennende Reaktorkern liegt frei.
Aus Tschernobyls Schlafstadt Pripyat rückt die Feuerwehr an, doch im Angesicht der Katastrophe sind die Männer machtlos.
Ende November zeigt arte das deutsch-norwegische Drama »Zwei Leben«. Der Film thematisiert die Verquickung deutscher und norwegischer Geschichte und erzählt von den »Tyskerbarna« (Deutschenkindern), die aus Beziehungen zwischen Norwegerinnen und deutschen Besatzern hervorgingen.
Norwegen, 1990. Katrine führt mit Ehemann Bjarte eine glückliche Ehe. Seit kurzem ist sie stolze Großmutter, ihre Tochter Anne hat einen Sohn bekommen. Zur ihrer eigenen Mutter Åse hat Katrine ein enges Verhältnis, von außen sieht alles aus wie ein Bilderbuchleben.
Agnes Waldner ist fünfzehn und lebt in einem Provinzkaff im Salzburger Land. Jeder kennt jeden, was Agnes nur selten zum Vorteil gereicht. Denn die Waldners, die auf einem abgelegenen Häuslerhof leben, werden im Ort geschnitten.
Wenzel, der Vater, hat seine Anstellung als Förster verloren, man munkelt er habe gestohlen. Und die Mutter ist nicht mehr gut beisammen, seitdem sie alle drei Wochen zur Chemo ins Krankenhaus muss.
Im November zeigt arte den vielfach ausgezeichneten Film »Slumdog Millionär«. Dessen Geschichte ist ein genialer Mix aus Drama, Abenteuer-Komödie und Lovestory und spiegelt die Abgründe der indischen Gesellschaft wider, im Stil der TV-Show »Wer wird Millionär?«.
Für Jamal Malik ist es der größte Tag seines bisherigen Lebens: Der junge Mann aus den Slums von Mumbai steht vor der alles entscheidenden letzten Frage, die ihm die atemberaubende Summe von 20 Millionen Rupien sichern könnte.
Der Roman »Früchte des Zorns« von John Steinbeck rüttelte nach seinem Erscheinen die Menschen auf und zählt heute zu den Klassikern der Weltliteratur. Seine Themen sind noch immer brandaktuell, vom ungezügelten Kapitalismus über Migration, Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und ökologischen Raubbau.
Achtzig Jahre nach der Erstveröffentlichung zeigt arte eine packende Dokumentation über die Entstehungsgeschichte des Romans. Der Film aus dem Jahr 2018 ordnet Steinbecks Gesellschaftskritik ein und zitiert auch Passagen aus seinem privaten Schreibtagebuch.