In einer ungewöhnlichen Mischung aus Film und Mini-Serie bringt Oscar-Preisträger Steve McQueen die Geschichte der afrokaribischen Community Londons auf den Bildschirm. Die fünf in sich abgeschlossenen Episoden spielen zwischen 1968 und 1982, sie erzählen vom Kampf gegen Rassismus und dem Alltag einer eng verbundenen Gemeinschaft.
Mangrove
1968. Frank Crichlow stammt aus Trinidad, gerade hat er in Notting Hill sein Restaurant Mangrove eröffnet. Das Lokal wird zum Szenetreff für afrokaribische Intellektuelle und Black Panther Aktivistinnen wie die charismatische Altheia Jones-Lecointe.
Bald gerät das Mangrove ins Visier des rassistischen Police Officers Pulley, der alles daran setzt Crichlow zu brechen. Als der Restaurantbesitzer sich gegen die Übergriffe wehrt, werden er und acht Mitstreiter vor Gericht gestellt.
Lovers Rock
1980. In Notting Hill feiert Cynthia eine Party anlässlich ihres 17ten Geburtstags. DJs legen Reggae und Soul auf, bald tanzen die Paare eng umschlungen zum langsamen Lovers Rock.
Unter ihnen sind auch die Freundinnen Martha und Patty, die sich für die Party heimlich aus dem Haus geschlichen haben.
Red, White and Blue
Leory Logan hat als Kind miterlebt, wie zwei Polizisten seinen Vater krankenhausreif schlugen. Als Erwachsener will er dem etwas entgegen setzen und bewirbt sich bei der Londoner Polizei. Er hofft, das System von innen zu ändern.
Doch im Dienst ist er der einzige schwarze Polizist. Bald ist er die Anfeindungen seiner Kollegen ausgesetzt und ahnt, was es heißt, auf verlorenem Posten zu stehen.
Alex Wheatle
Der spätere Schriftsteller Alex Wheatle wird in London als Sohn jamaikanischer Einwanderer geboren. Im Einwandererbezirk Brixton entdeckt er seine Liebe zur Musik.
Im April 1981 entlädt sich die Wut über Polizeigewalt, Armut und Arbeitslosigkeit drei Tage lang in den Brixton Riots, Alex landet im Gefängnis.
Education
Der zwölfjährige Kingsley begeistert sich für Technik. Doch der Schulleiter stuft ihn als minderbegabt ein und empfiehlt, ihn auf eine Schule für »Kinder mit besonderen Bedürfnissen« zu schicken. Statt Unterricht gibt es dort nur Singspiele.
Kingsley und seine Mutter begehren auf und erhalten Unterstützung von einer Aktivistin des Black Education Movement, die gegen die systematische Benachteiligung farbiger Kinder kämpft.
Mit einem packenden Soundtrack und intensiven Bildern porträtiert Star-Regisseur Steve McQueen (12 Years a Slave) das Leben der afrokaribischen Community Londons. Die Lust am Feiern, Essen, Lieben und Tanzen hat in der BBC-Serie ebenso Platz wie der tagtägliche Kampf gegen Übergriffe, Gewalt und strukturellen Rassismus.
Bis auf die fiebrige Tanznacht »Lovers Rock« basieren alle Episoden auf wahren Begebenheiten. Zum leidenschaftlich aufspielenden Ensemble gehören Stars wie John Boyega (Detroit) in der Rolle des Polizisten Leory Logan und Letitia Wright als Black Panther Aktivistin Altheia Jones.
Der Titel der Serie beruht auf dem Reggae-Song »Small Axe« von Bob Marley. Drehorte der Serie waren die Londoner Stadtteile Brixton, Deptford und auch Kilburn, wo man für »Mangrove« das Notting Hill der Sechzigerjahre nachempfand. Teile der Episoden »Red, White and Blue« und »Education« wurden in der mittelenglischen Stadt Wolverhampton gedreht.