Juist, 1925: eine Gruppe idealistischer Lehrer gründet auf der kleinen Nordseeinsel ein außergewöhnliches Internat. Die »Schule am Meer« hat sich der Reformpädagogik verschrieben, unterrichtet Mädchen und Jungen gemeinsam, fördert das Handwerk, das Theaterspielen und die Bewegung an der frischen Luft.
Zu den Gründern gehören die jüdische Lehrerin Anni Reiner und ihr Mann Paul, sowie der theaterbegeisterte Pädagoge Martin Luserke, der zum Schulleiter avanciert.
Sie kommen nachts und nehmen die Schule im Handstreich ein. Maryam wird gemeinsam mit ihren Mitschülerinnen von Boko-Haram-Kämpfern entführt und in den Dschungel Nigerias verschleppt. Ihre Freundin Rebeka wagt den gefährlichen Sprung vom LKW, aber Maryam zögert ein paar Sekunden zu lang.
Im Lager lernt sie schnell, dass jedes Aufbegehren tödlich endet. Die Kleider der Mädchen werden auf einen Haufen geworfen und verbrannt, dann beginnen die Vergewaltigungen und der Sklavendienst.
Es sind die Fünfzigerjahre und in Guatemala regiert endlich die Demokratie. Präsident Jacobo Árbenz will das Land modernisieren, Gewerkschaften erlauben und eine freie Presse garantieren.
Vor allem plant er, das fruchtbare Land gerechter zu verteilen. Besonders unter den Indigenen herrscht große Armut, viele von ihnen sind Analphabeten und schuften sich für Großgrundbesitzer den Rücken krumm.
Árbenz will eine Agrarreform. Brach liegendes Land soll gegen eine Entschädigung enteignet und an Kleinbauern verteilt werden.
Commissario Antonio Morello hat sich in Sizilien mit der Mafia angelegt. Zu seinem eigenen Schutz lebte er zuletzt in einer Kaserne, jetzt hat man ihn nach Venedig versetzt.
Also zieht Morello in den Norden, in die angeblich schönste Stadt der Welt. Doch von Anfang an hasst er Venedig. Die vielen Touristen, die brackigen Kanäle, die Kreuzfahrtschiffe, die sich wie Hochhäuser durch die Lagune wälzen.
Samirs Eltern fliehen in den Achtzigerjahren aus dem Libanon, in Süddeutschland finden sie eine neue Heimat. Dort wachsen Samir und seine Schwester auf, geborgen in der heilen Welt ihrer Familie.
Abend für Abend erzählt Brahim, Samirs Vater, dem Sohn vom Libanon. Er denkt sich Geschichten aus über den Schatzsucher Abu Youssef und dessen Freund Amir, ein sprechendes Kamel.
Doch immer öfter erhält Brahim seltsame Anrufe, flüsternd zieht er sich mit dem Telefon zurück.
Auf dem Gebiet der ehemaligen USA haben christliche Fundamentalisten den totalitären Staat Gilead gegründet. Dort regieren die »Söhne Jakobs« einen Gottesstaat, der alle Frauen versklavt.
Frauen ist es verboten zu arbeiten, Geld zu besitzen, zu lesen oder sich anderweitig zu bilden. Einzig die Ehefrauen der Führungsclique führen ein privilegiertes Leben, als Zierde der »Kommandanten«.
Als Folge massiver Umweltvergiftung ist die Geburtenrate stark gesunken, junge fruchtbare Frauen werden deshalb als Leihmütter versklavt.
Mariam lebt in Afghanistan auf dem Land, nahe Herat. Sie ist fünfzehn, als ihre Mutter sich das Leben nimmt.
Der Vater entledigt sich seiner Tochter und verheiratet sie mit Raschid, einem dreißig Jahre älteren Schuhmacher aus Kabul. Für Mariam beginnt ein neues Leben in der Hauptstadt.
Anfangs sieht es so aus, als könnte aus der arrangierten Ehe zumindest so etwas wie Zuneigung erwachsen.