Die Jagd

Szenenbild - Die Jagd
Lucas und Nadja verlieben sich ineinander / © Universum

Lucas ist vierzig Jahre alt, er lebt in einem kleinen dänischen Dorf und ist seit kurzem geschieden. Seine Ex-Frau meidet den Kontakt zu ihm, das Verhältnis zu seinem Teenager-Sohn Marcus ist angespannt.

In seinem Heimatort arbeitet Lucas als Erzieher in einem Kindergarten. Dort ist der zurückhaltende Mann beliebt, bald geht er eine neue Beziehung mit der ausländischen Hilfsköchin Nadja ein. An den Wochenenden bemüht er sich, die Beziehung zu Marcus zu kitten, der bei seiner Mutter lebt.

Szenenbild - Die Jagd
Klara bringt einen Stein ins Rollen / © Universum

Die Eltern seiner Schützlinge kennt Lucas seit seiner Jugend oder aus dem einheimischen Jagdverein. Auch die fünfjährige Klara, Tochter seines besten Freundes Theo, geht in den Kindergarten und himmelt Lucas schwärmerisch an.

Eines Tages schenkt sie Lucas ein selbstgebasteltes Herz und gibt ihm obendrein einen Kuss auf den Mund. Daraufhin weist Lucas Klara freundlich, aber bestimmt zurück. Klara ist verletzt und zutiefst beleidigt.

Und dann geht alles schief. Eine Lüge wird zu einer Geschichte, die sich im Dorf wie ein Lauffeuer verbreitet. Der gesamte Ort verfällt in einen Zustand der Hysterie und die Hexenjagd auf Lucas beginnt.

An Weihnachten gerät die Situation aus den Fugen …

Ein Gerücht zerstört ein Menschenleben

Szenenbild - Die Jagd
Lucas und Theo geraten aneinander / © Universum

Thomas Vinterberg zeigt in seinem beklemmenden Drama, wie schwer es ist, sich von einem schwerwiegenden Verdacht zu befreien. Lucas soll seine Unschuld beweisen – eine unmögliche Forderung – und nach und nach stößt ihn die Gemeinschaft aus. Freunde ziehen sich zurück, im Laden flüstert man hinter seinem Rücken.

Das gesamte Dorf steigert sich in eine Massenhysterie. Aus verbalen Attacken werden körperliche Angriffe und dann entzieht man Lucas die Lebensgrundlagen. Keine Arbeit mehr, kein Einkauf im Laden, keine Beziehung, keine Freunde und seinen Sohn sieht er nur noch heimlich.

Der Film zeigt eindringlich, wie schwer es ist, Opfer vor Übergriffen zu schützen und gleichzeitig mit Augenmaß zu reagieren. Wegsehen kann Gewalt den Boden bereiten, eine falsche Anschuldigung kann Existenzen zerstören.

Getragen wird das leise Drama von den überragenden schauspielerischen Leistungen, allen voran Mads Mikkelsen (Der Rausch) in der Rolle des Lucas und Thomas Bo Larsen (Follow the Money) als Klaras Vater Theo. Alexandra Rapaport (Mord im Mittsommer) spielt Lucas Freundin Nadja. Der Film wurde für zahlreiche Preise nominiert, Mads Mikkelsen gewann in Cannes den Preis als bester Darsteller.

Schauplatz des Films ist das dänische Seeland, gedreht wurde unter anderem in Gadstrup bei Roskilde und in der Waldgebieten von Tappernøje und Holte. Das im Film gezeigte Jagdhaus steht in Ishøj, Drehort der Mitternachtsmesse war die Kirche von Høje Taastrup.

Ein filmisches Meisterwerk, dicht erzählt und großartig gespielt.

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